8. Mai: "Fest der Freude" im Zeichen der EU-Wahl

'FEST DER FREUDE' AM WIENER HELDENPLATZ: FAYMANN
'FEST DER FREUDE' AM WIENER HELDENPLATZ: FAYMANNAPA/HERBERT NEUBAUER
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Die Wiener Symphoniker spielten am Jahrtag des Weltkriegsendes unter der Leitung von Bertrand de Billy auf dem Heldenplatz.

Bereits zum zweiten Mal ist am 8. Mai des Weltkriegsendes mit einem "Fest der Freude" gedacht worden. Abermals spielten die Wiener Symphoniker unter der Leitung von Bertrand de Billy auf dem Heldenplatz. Nicht nur Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) mahnte dabei gut zwei Wochen vor der EU-Wahl vor dem Erstarken nationalistischer Kräfte in Europa.

"Ich bin sehr stolz, dass der Heldenplatz geprägt ist von Antifaschisten und Demokraten", sagte Faymann vor den laut Veranstaltern rund 12.000 Besuchern. "Das ist das Bild, das Österreich verdient hat." Noch vor zwei Jahren war das Bild auf dem Heldenplatz geprägt von Demonstrationen gegen das alljährliche Kriegsopfergedenken der Burschenschafter. 2013 hatte man als Gegenveranstaltung das "Fest der Freude" ins Leben gerufen.

Faymann: "Rechtsextreme tarnen sich"

Faymann ging in seiner kurzen Ansprache auf das Erstarken rechtspopulistischer Parteien in ganz Europa ein, wo sich auch "Rechtsextreme wiederfinden" und zugleich "tarnen" würden. Das Ziel der nächsten Generationen in ganz Europa sei es daher, für ein friedliches Zusammenleben ohne Hass und Gewalt einzutreten. "Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg", laute daher die Devise. Veranstalter des Festes auf dem Heldenplatz sind auch diesmal wieder das Mauthausen Komitee, das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands sowie die Israelitische Kultusgemeinde Wien.

Auch Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) hatte zuvor in seiner Rede dazu aufgerufen, die Erinnerung an den Nazi-Terror in Europa nicht verblassen zu lassen. Dies sei die Aufgabe der heutigen sowie der künftigen Generationen. Statt "Erinnerungskultur" müsse es "Erinnerungspflicht" heißen, schlug der Minister vor. Die junge Generation müsse "immunisiert werden" gegen gefährliches, rassistisches Gedankengut. Brandstetter hieß es zwar gut, dass es scharfe Strafbestimmungen gegen neonazistische Aktivitäten in Österreich gebe, wichtig sei aber auch Prävention auf allen Ebenen.

"Symphonie No. 5" von Ludwig van Beethoven

Ähnliche Worte hatte es zu Anfang vom Vorsitzenden des Mauthausen Komitees, Willi Mernyi, sowie den Vertretern der Stadt Wien, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne), gegeben. Zu späterer Stunde war noch eine Rede des "Gastgebers", Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ), geplant. Zum Auftakt spielten die Symphoniker die "Symphonie No. 5" von Ludwig van Beethoven

(APA)

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