Die VP-Frauensprecherin im ersten Wiener Bezirk spricht sich für eine Ausweitung des Diskriminierungsschutzes aus. Die ÖVP müsse wieder zu einer weltoffenen Partei werden.
ÖVP-Frauenchefin Dorothea Schittenhelm bekommt es nach ihrem Nein zur Ausweitung des Diskriminierungsschutzes auch abseits der Arbeitswelt ("levelling up") mit harter Kritik aus den eigenen Reihen zu tun. "Nicht alle ÖVP-Frauen sind von einem vorsintflutlichen Weltbild geprägt", erklärte Maria Graff, ÖVP-Frauensprecherin im ersten Wiener Gemeindebezirk, am Montag.
Schittenhelm habe mit ihren Aussagen am Sonntag "Stimmenfang am rechten Rand der ÖVP" betrieben - und "das auf schäbigste Weise, beim Thema Menschenrechte", meinte Graff. Die ÖVP müsse wieder zu einer weltoffenen Partei für alle Österreicher und Österreicherinnen werden und die ÖVP-Frauen müssren die Verteidigung der Menschenrechte anführen und nicht aus politischem Kalkül bremsen. "Wir wollen permanent jemand anderem sagen, wie er zu leben hat. Das geht mir so gegen den Strich", so Graff.
"Die Mehrheit der EU-Staaten verbietet bereits jegliche Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung, auch im Dienstleistungsbereich. Österreich würde hier also nicht vorpreschen, wie von Schittenhelm behauptet, sondern nachziehen", heißt es in Graffs Schreiben. Die ÖVP-Frauenchefin hatte unter anderem erklärt, dass "levelling up" auch zu Diskriminierungen von Wohnungsvermietern führen würde, weil diese dann etwa Homosexuellen oder alten Menschen keine Wohnung mehr verwehren könnten. Diese Aussage Schittenhelms "zeigt ein fragliches Verständnis von Menschenrechten, das einer Frauenvertreterin unwürdig ist", konterte Graff.
(APA)