.Die Cafeteros erwachen in Brasilien wieder zum Leben und stehen erstmals seit 1990 im Achtelfinale.
Brasilia. Nach dem torlosen Gruppe-C-Remis von Japan und Griechenland hatte Kolumbien Gewissheit. Die Cafeteros stehen nach dem 2:1-Sieg gegen die Elfenbeinküste in Brasilia zum erst zweiten Mal nach 1990 bei einer Fußball-WM im Achtelfinale. Zwei Siege wie in Brasilien gelangen den Kolumbianern bei einer WM-Endrunde bei fünf Teilnahmen überhaupt noch nie.
„Nach vielen Jahren der Frustration haben wir die Öffentlichkeit zufriedengestellt“, jubelte Kolumbiens Teamchef José Pekerman. Beim ersten WM-Auftritt seit 1998 ist den Südamerikanern nach den bisherigen Leistungen – und auch aufgrund der tollen Fan-Unterstützung in Brasilien – aber noch mehr als das bisher beste Abschneiden 1990 zuzutrauen. „Wir haben zwei Siege gefeiert mit Spielern, die zum ersten Mal bei einer WM dabei sind. Das ist sehr positiv für uns und wird den Spielern helfen, sich weiterzuentwickeln“, sagte Pekerman.
Die befürchtete Lücke aufgrund des Fehlens von Topstürmer Radamel Falcao war bisher überhaupt nicht sichtbar. Ganz im Gegenteil: Mit Porto-Angreifer Jackson Martínez und dem angeschlagenen Carlos Bacca wurden zwei Asse noch nicht einmal eingesetzt. Spielmacher James Rodríguez (22), Juan Cuadrado (26) und der diesmal glücklose Teófilo Gutiérrez (29) sind an vorderster Front brandgefährlich. Zudem stach mit Juan Quintero (21) diesmal auch ein Offensiv-Joker. In der Defensive sorgt Innenverteidiger Mario Yepes für Ordnung. „Er hat eine großartige Mentalität und spielte gegen die Elfenbeinküste auf einem Toplevel“, verteilte Pekerman ein Sonderlob für den 38-Jährigen. (age)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.06.2014)