Lahme Red Bulls trüben Mateschitz' Freude nicht

Dietrich Mateschitz mit Freundin
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Trotz des schwachen Qualifyings seines Rennstalls ist Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz vom Spielberg-Comeback angetan.

Die mäßige Vorstellung seines Teams im Qualifying hat die Freude von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz über die Rückkehr des Grand Prix von Österreich nicht getrübt. "Wir wissen ja, warum wir zurückliegen", betonte der Milliardär am Samstag in Spielberg. Problem sei nach wie vor die fehlende Power des Renault-Motors.

Kommende Woche soll die Situation mit dem französischen Hersteller analysiert werden. "Alternativen gibt es immer, wir haben aber nicht viele Möglichkeiten", erinnerte Mateschitz. Einerseits sei man längerfristig an Renault gebunden. Mateschitz: "Wir glauben auch nicht, dass wir mit einem Kundenmotor von Ferrari oder Mercedes glücklich werden. Die wollen ja selbst die Weltmeisterschaft gewinnen."

Eher schon sei Honda ein Thema. Der japanische Hersteller kehrt kommende Saison in die Formel 1 zurück, hat für 2015 aber einen exklusiven Vertrag mit McLaren. "Danach wären sie aber frei", sagte Mateschitz. Und damit für die Bullen durchaus ein Thema. Seine vier WM-Titel der vergangenen Jahre hat das österreichisch-englische Team durchwegs mit Renault-Triebwerken gewonnen. Bei den neuen Hybrid-Turbos hinken die Franzosen aber hinterher.

Eigener Motorenbau kein Thema

Das in Spielberg aufgekommene Gerücht, Red Bull könnte beim Motorenspezialisten AVL List in Graz eine eigene Antriebseinheit entwickeln lassen, überraschte auch den Besitzer. "Wir sind kein Automobilhersteller", betonte Mateschitz. "Unsere primäre Kompetenz ist nicht der Bau von Motoren."

Eher schon ist es die Vermarktung von Sportevents. Die Begeisterung rund um die Rückkehr der Formel 1 in die Steiermark hat auch Mateschitz, der diese ermöglicht hat, wohlwollend zur Kenntnis genommen. "Stolz ist das falsche Wort. Aber es ist schön, wenn etwas, von dessen Sinnhaftigkeit man überzeugt ist, funktioniert", erklärte der 70-Jährige, der aus dem nahen steirischen Mürztal stammt. "Den Leuten gefällt es hier, das ist sehr schön zu sehen."

Mateschitz in der Red-Bull-Box dabei

Das Qualifying verfolgte Mateschitz in der Box seines Teams Red Bull Racing. Für Kanada-Sieger Daniel Ricciardo reichte es immerhin zu Rang fünf. Weltmeister Sebastian Vettel dagegen kam nicht einmal über Platz 13 hinaus. "So ist der Sport", sagte Mateschitz. "In den vergangenen viereinhalb Jahren haben wir fast alles gewonnen. Es kann aber nicht immer derselbe vorne sein."

Mit diesem Wissen machte sich auch Mateschitz' Motorsport-Vertrauter Helmut Marko keine Sorgen um den Gemütszustand seines Chefs. "Er ist ein Realist. Er weiß auch genau, wie das ist", sagte der einflussreiche Berater. "Wir haben gewusst, dass wir hier nicht das schnellste Auto haben werden." Der Freude über das gelungene Heimevent tat das keinen Abbruch. "Didi hat hier den besten Job gemacht", lobte auch Dreifach-Weltmeister Niki Lauda.

(APA)

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