Malaysia: Katholische Zeitung darf "Allah" nicht schreiben

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MALAYSIA RELIGION ALLAH(c) APA/EPA/SHAMSHAHRIN SHAMSUDIN (SHAMSHAHRIN SHAMSUDIN)
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Die Benutzung des Wortes Allah durch Christen könne Muslime "verwirren" und die "nationale Sicherheit" gefährden, so die Begründung.

Das Wort "Allah" bleibt für die katholische Zeitung "Herald" in Malaysia tabu. Das oberste Gericht bestätigte am Montag als letzte Instanz frühere Urteile. Ein Berufungsgericht urteilte im Oktober, die Verwendung des Begriffs "Allah" sei kein integraler Bestandteil des christlichen Glaubens. Die Benutzung des Wortes Allah durch Christen könne Muslime "verwirren" und die "nationale Sicherheit" gefährden, hieß in der Urteilsbegründung des Berufungsgerichts.

Die Behörden verboten der Zeitung 2007, "Allah" als Synonym für "Gott" zu verwenden. Die Kirche meinte, "Allah" sei nur das arabische Wort für "Gott" und gehöre nicht exklusiv zum Islam.

Einflussreiche muslimische Organisationen sind der Ansicht, das Verbot gelte für ganz Malaysia und alle christlichen Publikationen in der Landessprache, einschließlich der malaiischen Bibelausgabe. Nach Auffassung von Malaysias Regierung ist es nur der auf dem Festland publizierten Zeitung "The Herald" in malaiischer Sprache untersagt, das Wort "Allah" zu benutzen. Für den Vertrieb der Zeitung in den beiden malaysischen Bundesstaaten Sarawak und Sabah auf der Insel Borneo gelte das Urteil nicht. In den beiden Borneo-Staaten leben rund 60 Prozent der Christen Malaysias.

Malaysia ist ein multiethnisches und multireligiöses Land. Der Islam ist jedoch laut der Verfassung offizielle Religion, der alle Malaien als größte Volksgruppe von Geburt an angehören müssen

(APA/dpa)

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