Weniger Samstags-Besucher als im Vorjahr

Macy Grey konnte Massen wenig begeistern.
Macy Grey konnte Massen wenig begeistern.(c) APA/HERBERT P. OCZERET (HERBERT P. OCZERET)
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Am zweiten Tag des Donauinselfest wurden 1,1 Millionen "Insulaner" gezählt, im Vorjahr waren es am Samstag 1,2 Besucher. Wahre Eurphorie blieb bei The Commodores und Macy Gray aus.

Offenbar hat die Fußball-WM bzw. ihre Absenz auf der Donauinsel doch ihre Spuren hinterlassen: Der zweite Festtag hat mit 1,1 Mio. Menschen zwar einmal mehr beachtliche Menschenmengen angezogen. Dennoch fiel die Samstagsbilanz heuer etwas schwächer aus als im Vorjahr, wo 1,2 Millionen Besucher auf die Insel strömten.

Durchaus retro präsentierte sich der Abend auf der Festbühne. The Commodores ließen die 1970er wieder auferstehen und gaben - inzwischen längst nicht mehr in der Originalbesetzung, zu der einst auch Lionel Richie gehörte - neben Motown-Funk auch ihre bekannten Schmachtfetzen "Nightshift", "Three Times a Lady" und "Easy" zum Besten. Im Vergleich zum gestrigen Freitag, als Milow und Rea Garvey für wahre Begeisterungsstürme gesorgt hatten, wollte der Funke diesmal nicht so ganz aufs Publikum überspringen.

Macy Gray begeisterte zu wenig

Wahre Euphorie war auch bei Hauptstage-Headlinerin Macy Gray über weiter Strecken nicht zu spüren. Beim Auftritt der mit rosa Sonnenbrille und bunter Federboa ausgestatteten Soul-Sängerin, die Ende der 1990er-Jahre mit ihrem Hit "I try" auch hierzulande Chartserfolge feierte, wäre durchaus noch Platz im Publikum gewesen.

Vor ihrem Auftritt erklang noch ungewohnt Klassisches. Per Videowall wurde nach einer kurzen "Friedensbotschaft" von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) nämlich ein rund zweiminütiger Ausschnitt des Gedenkkonzerts der Wiener Philharmoniker zum 100. Jahrestag des Attentats auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo übertragen.

Viel Stimmung auf Schlagerbühne

Ordentlich Halligalli gab es hingegen auf der Schlager- und Oldies-Bühne. Schon bei den Les Humphries Singers ("Mama Loo") ging die Post ab. Austropop-Legende Stefanie Werger besorgte den Rest.

Gewissermaßen die musikalische Antithese dazu wurde auf der FM4-Bühne versucht. Neben 3 Feet Smaller und Digitalism bestritt dort schon am frühen Abend die derzeit konzertmäßig äußerst präsente Band Kreisky ihren Auftritt. Trotzdem die Publikumswiese noch etwas schütter - ein Wort, das auch zur Haarpracht des Sängers Franz Adrian Wenzl gut passt - besetzt war, zeigte sich der Frontman durchaus zufrieden. Man sei ja normalerweise nur gewöhnt, in Clubs mit zweistelliger Gästekapazität aufzutreten - insofern: "Wir sind demütig." Gegen die zornigen Herren aus Oberösterreich bzw. Wien - Stichwort: "Scheiße Schauspieler" - hatten die Romantikavancen der langsam untergehenden Sonne kein Leiberl.

Der morgige Sonntag dürfte mit Panda-Rapper Cro, Songcontest-Diva Conchita Wurst, Kosheen, Ich + Ich-Sänger Adel Tawil, Singer-Songwriterin Anna F. oder der Alternative-Rockband Bilderbuch die größte Dichte an Zugpferden aufzubieten haben. Allerdings steigt gegen Abend die Gewitterwahrscheinlichkeit.

(APA)

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