Hotelikonen: Luxusbett im Nationalpark

Martinhal Beach Resort & Hotel
Martinhal Beach Resort & Hotel(C) Martinhal Beach Resort & Hotel
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Das Martinhal Beach Resort & Hotel an einer Traumbucht an der Algarve ist wie ein portugiesisches Dörfchen gestylt.

Sagres. Über Jahrhunderte wollten viele Menschen hier vor allem eines: weg! Heinrich der Seefahrer und andere Entdecker wählten das portugiesische Cabo de São Vicente als Ausgangspunkt für ihre Expeditionen. Daran erinnern an diesem südwestlichsten Punkt des europäischen Festlands ein mächtiger Leuchtturm und ein deutscher Imbissbudenbesitzer: „Letzte Bratwurst vor Amerika“ taufte er seinen Stand. Und auf den ersten Blick sieht es drumherum nicht so aus, als zöge es inzwischen viele Menschen in diesen westlichen, rauen Teil der Algarve. Der Blick schweift über schroffe Felsen, Gesteinsfelder, verschlafene Orte wie Sagres und scheinbar unberührtes wildes Dünenland mit Wacholderbüschen und Mastixsträuchern. Des Rätsels Lösung: Das alles hier, die gesamte Costa Vicentina, ist geschützter Nationalpark.

Nur schmale Wege führen zu den Stränden, für Hotelanlagen gilt Bauverbot. Wirklich? Wie kommt dann Martinhal, ein Luxusferienresort mit den Ausmaßen von etwa 50 Fußballfeldern auf die lieblichen Hügel über der 900 Meter langen Traumbucht am Hafen von Sagres? „Die Baugenehmigung ist älter als das Naturschutzgebiet“, sagt Roman Stern. Doch das ist nicht der einzige Grund. Der schweizerische Unternehmer hat ein 38-Zimmer-Hotel, umrahmt von 132 maximal zweistöckigen kubischen Design-Ferienhäusern, von britischen Stararchitekten so geschickt in die Felsenlandschaft mit Agaven, Gräsern und Mimosen einpassen lassen, dass sie weder aus der Ferne noch mittendrin wie Bettenburgen wirken.

Martinhal erscheint wie ein gewachsenes, modernes Dorf, mit kleiner Piazza, ein paar Shops und Kindergarten. Es ist eine vor allem auf Familien abzielende Oase, hell und großzügig, eingerichtet mit Kork und Schilf, Fliesen und Holz aus dem Nationalpark. Bodentiefe Fenster, offene Treppen und Küchen lassen die Apartments sehr luftig erscheinen. Keinen Augenblick kommt einem in den Sinn, Urlaub in einer Ferienanlage zu machen. Man fühlt sich eher, als sei man umgezogen in die Sonne, in ein sehr edles Neubaugebiet. Es wirkt so elegant und stylish, dass Redakteure von Wohnzeitschriften bereits Schlange standen zum Probeschlafen, Fotografieren und Dinieren. Letzteres kann man in drei Restaurants der Kategorien „vornehm“ bis „Pizza auf die Hand“.

Martinhal Resort, +35/1282/24 02 00, martinhal.com; 2 Ü/F für 2 EW und ein Kind (0–2) incl. 1 x Spa, Babysitting und ein Abendessen im Luxusrestaurant ab 492 Euro. Buchbar u. a. bei TUI; tui.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.07.2014)

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