Der Zwei-Minuten-Einsatz eines gesperrten Spielers hat Legia Warschau die Chance auf die Teilnahme an der Champions League gekostet.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) strich den polnischen Meister wegen des bitteren Fehlers am Freitag aus dem Teilnehmerfeld für das Play-off zur millionenschweren Königsklasse und machte den Weg für Nachrücker Celtic Glasgow frei.
Die Polen wollen nun die Urteilsbegründung prüfen und dann über einen Einspruch entscheiden. Die Warschauer hatten im längst gewonnenen Qualifikationsmatch bei den Schotten am Mittwoch kurz vor Abpfiff den nicht einsatzberechtigten Abwehrspieler Bartosz Bereszynski eingewechselt - ein teurer Fauxpas. "Aus der Traum! Das alles macht keinen Sinn", twitterte Legia-Profi Michal Zyro.
"Diese Strafe ist entschieden zu streng", sagte Legia-Fußballer Marek Saganowski der polnischen Nachrichtenagentur PAP. "Die Minuten, die Bartek spielte, haben nichts verändert. In diesem Fall wäre eine Geldstrafe angemessener gewesen."
2:0 führte Legia im Rückspiel bereits, die erste Partie hatte das Team gar daheim mit 4:1 gewonnen. Alles war entschieden, dann unterlief Trainer Henning Berg das Missgeschick. Nach 88 Minuten schickte der norwegische Coach Bereszynski auf den Rasen. Der Verteidiger aber war in der vergangenen Saison im letzten Europa-League-Spiel der Warschauer gegen Apollon Limassol vom Platz gestellt worden und daher noch gesperrt.
Die UEFA nahm Ermittlungen auf und hatte am Ende keine andere Wahl. Der Verband entschied, die Partie mit 3:0 für Celtic zu werten. Durch das UEFA-Urteil hieß das Gesamtergebnis aus beiden Partien 4:4, Celtic setzte sich aufgrund des erzielten Auswärtstores durch.
Bei der Auslosung zog der schottische Champion den slowenischen Meister NK Maribor als letzten Gegner auf dem Weg in die Königsklasse - eine vermeintlich lösbare Aufgabe. Legia muss sich dagegen mit dem Play-off zur Europa League begnügen. Dort trifft die Mannschaft auf FK Aktobe aus Kasachstan. Zudem erhöhte die UEFA die Sperre von Bereszynski um eine weitere Partie. Der Verteidiger wird den Warschauern damit noch drei Europapokal-Spiele fehlen.
(APA)