Vorarlbergs SPÖ-Chef bestätigt Rochaden

Vorarlbergs SPÖ-Chef bestätigt Rochaden
Vorarlbergs SPÖ-Chef bestätigt RochadenAPA/HERBERT NEUBAUER
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Landesparteichefs zeigen sich überzeugt, dass Doris Bures eine gute Nationalratspräsidentin sein werde.

In der Bundespartei gibt man sich zu den geplanten SPÖ-Personalrochaden offiziell weiter bedeckt, nun hat sie aber Vorarlbergs Parteichef Michael Ritsch bestätigt. Er erklärte am Montag, bereits vergangene Woche über die entsprechenden Pläne informiert worden zu sein.

Wie am Wochenende berichtet, wurde ja die bisherige Verkehrsministerin Doris Bures zur Nachfolgerin der verstorbenen Nationalratspräsidentin Barbara Prammer auserkoren. Auf Bures' Posten rückt Gesundheitsminister Alois Stöger nach, dem wiederum Gesundheitssprecherin Sabine Oberhauser nachfolgt.

Das Besuchsprogramm des künftigen Infrastrukturministers Stöger in Vorarlberg wurde schon angepasst, wie Ritsch erklärte. Eigentlich hätte der Gesundheitsminister diese Woche die Landeskrankenhäuser Bludenz und Bregenz besuchen sollen. Dies hätte nun aber keinen Sinn mehr, übernehme doch Oberhauser das Gesundheitsressort. Daher wird Ritsch mit seinem Parteifreund nun ein Verkehrsthema besprechen, nämlich die von seiner Landespartei forcierte 3-Tages-Vignette.

Die Personalrochade war für den Vorarlberger Landesparteichef insgesamt durchaus überraschend. Er zeigte sich aber überzeugt, dass Bures eine gute Nationalratspräsidentin sein werde. Dass mit ÖGB-Vizepräsidentin Oberhauser eine Gewerkschafterin ins Gesundheitsressort kommt, nimmt Gewerkschafter Ritsch ebenfalls wohlwollend zur Kenntnis.

Salzburgs SP-Chef "zu 100 Prozent einverstanden"

Auch Salzburgs SPÖ-Vorsitzender Walter Steidl zeigte sich am Montag mit den geplanten Personalrochaden "zu 100 Prozent einverstanden, wenn die Planung tatsächlich so ist, wie es kolportiert wird." Er werde Parteichef Werner Faymann bei dieser Entscheidung unterstützen.

Aus der Steiermark kommt ebenfalls Zustimmung: Landeshauptmann-Stellvertreter Siegfried Schrittwieser betonte, Bures wäre auch sein Vorschlag gewesen. Stöger habe bisher seine Arbeit als Gesundheitsminister mit viel Übersicht gemacht, was auch die ausgezeichnete Position des Gesundheitswesens im internationalen Vergleich beweise. Oberhauser wiederum kenne das Gesundheitswesen als Ärztin bestens und habe langjährige Erfahrungen in diesem Bereich und auch im Parlament.

Keine negativen Töne kommen auch aus Niederösterreich, der dortige SPÖ-Chef Matthias Stadler sagte - vorbehaltlich der Gremienentscheidungen - seine volle Unterstützung zu. Die Wiener Landespartei wollte am Montag mit Verweis auf die Gremien noch keine Stellungnahme abgeben.

Bures verweist auf Gremien

Bures selbst verwies am Montag auf die Sitzungen von Partei-Präsidium und Parteivorstand am 25. August: "Sie wissen, dass heute in einer Woche eine Gruppe von Menschen (...) in den Gremien eine Entscheidung treffen wird. Ich bin der Auffassung, dass es einem Einzelnen nicht zusteht, solchen Entscheidungen vorzugreifen und die zu kommentieren." Auf die Frage, ob sie denn gerne Nationalratspräsidentin werden würde, sagte sie lediglich: "Ich mache vielleicht nächste Woche Montag eine Pressekonferenz."

(APA)

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