Die USA kündigen nach der Hinrichtung des US-Jornalisten weitere Luftschläge gegen IS-Jihadisten an. David Cameron vermutet, dass der Täter britischer Staatsbürger ist.
US-Präsident Barack Obama hat die Enthauptung des US-amerikanischen Journalisten James Foley durch die jihadistische Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) auf das Schärfste verurteilt. Der Tod Foleys "schockiert das Bewusstsein der gesamten Welt", sagte Obama am Mittwoch an seinem Urlaubsort Martha's Vineyard. Die Jihadisten hätten "keine Wertschätzung für menschliches Leben". Für die IS-Terroristen gebe es "keinen Platz im 21. Jahrhundert". Obama hat eine Fortsetzung der Militärschläge angekündigt. Die USA würden weiterhin alles nötige unternehmen, um ihre Bürger zu beschützen.
Die Extremisten verfolgten keine religiösen Ziele, sagte der US-Präsident. "Kein gerechter Gott würde für die Taten stehen, die der Islamische Staat begeht."
USA halten Video für echt
Die Terroristen hatten ein Video veröffentlicht, das den Tod des seit 2012 in Syrien vermissten Reporters zeige. Die US-Regierung hält das Video für echt. Die Terroristen drohen mit dem Tod weiterer US-Amerikaner, falls die USA ihre Luftschläge gegen die IS im Irak nicht einstellen sollten. Die Gruppe beherrscht Teile Syriens und des Irak. Das von ihnen kontrollierte Gebiet haben sie zu einem Kalifat erklärt. Die Extremisten haben mindestens einen weiteren US-Journalisten in ihrer Gewalt.
Trotz der Drohungen haben die USA am Mittwoch erneut Stellungen der IS in der Nähe des Mossul-Staudamms im Nordirak angegriffen, teilte das US-Zentralkommando am Mittwoch mit. Mehrere Fahrzeuge seien zerstört oder beschädigt worden.
Täter vermutlich britischer Staatsbürger
Laut Großbritanniens Regierung ist es wahrscheinlich, dass der Jihadist, der Foley hingerichtet hatte, Brite ist. "Wir haben das verantwortliche Individuum nicht identifiziert", sagte Premierminister David Cameron am Mittwoch in London. Zunehmend sehe es aber danach aus, dass der Täter ein britischer Staatsbürger sei. In dem Video der IS-Jihadisten, das die Enthauptung zeigt, spricht der vermummte Täter mit Londoner Akzent.
Großbritannien müsse noch mehr tun, um zu verhindern, dass Briten nach Syrien oder in den Irak reisen, um sich Extremisten anzuschließen, sagte Cameron. Die Strategie gegenüber den in beiden Ländern aktiven IS-Terroristen will er vorerst nicht ändern. Derzeit prüft die britische Regierung Waffenlieferungen an kurdische Kämpfer im Irak. Es würden nun nicht reflexhaft britische Truppen geschickt, sagte der Premierminister. Er hatte am Mittwoch seinen Urlaub in Cornwall abgebrochen.
(APA)