Nach einer ruhigen Nacht heulten auch in Israel wieder die Sirenen. Palästinenser-Präsident Abbas will eine neue diplomatische Initiative ankündigen.
Die israelische Luftwaffe hat in der Nacht zum Montag erneut Ziele im Gazastreifen angegriffen. Eine Armeesprecherin in Tel Aviv sagte, binnen 24 Stunden seien 65 Ziele bombardiert worden. Nach einer ruhigen Nacht heulten auch in mehreren israelischen Städten am Montagmorgen wieder die Warnsirenen. Mindestens zwei Raketen seien in offenen Gebieten eingeschlagen, berichtete das israelische Fernsehen.
Am Sonntagabend zerstörte die Luftwaffe nach eigenen Angaben eine Abschussrampe, von der aus eine Rakete nach Jerusalem abgefeuert worden war.
Abbas plant neue Initiative
Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas (Abu Mazen) will in dieser Woche eine neue diplomatische Initiative ankündigen. Dabei gehe es unter anderem darum, die UNO zu bitten, einen Zeitplan für die Errichtung eines Palästinenserstaates in den Grenzen von 1967 festzulegen, berichtete die israelische Zeitung "Haaretz" am Montag in ihrer Onlineausgabe.
Wie das Blatt unter Berufung auf palästinensische Quellen in Ramallah weiter schrieb, wolle Abbas die Weltmächte und die UNO sowie den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) auffordern, Verantwortung für die Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts zu übernehmen. Sie sollten einen Zeitplan für ein Ende der israelischen Besatzung und die Errichtung eines palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967 mit der Hauptstadt Ostjerusalem festlegen.
Nach Angaben der katarischen Nachrichtenagentur QNA hatte Abbas bei einem Treffen mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad al-Thani, und Hamas-Politbürochef Khaled Mashaal am Freitag in Doha eine entsprechende Übereinkunft erzielt. Nach einer Unterredung mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi am Samstag in Kairo sagte Abbas im Fernsehen, er werde seinen Vorschlag auch US-Außenminister John Kerry unterbreiten, der demnächst in der Nahost-Region erwartet wird.
(APA/dpa)