Sonderaufsichtsrat: Druck auf AUA-Managment nimmt zu

APA/HELMUT FOHRINGER
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Der wirtschaftliche Druck auf das Unternehmen ist massiv gestiegen, im Poker um das Dienstrecht handelseins zu werden.

Das AUA-Management muss dem Aufsichtsrat der Mutter Lufthansa heute bei einer Sondersitzung in Frankfurt Rede und Antwort stehen. Trotz wochenlanger intensiver Verhandlungen gibt es noch keine Aussicht auf Einigung beim neuen Konzernkollektivertrag (KV). Hinter vorgehaltener Hand heißt es zur APA, dass man einer Einigung sehr nahe sei. Unternehmenssprecher Peter Thier verweist aber lediglich darauf, dass Stillschweigen vereinbart sei.

Die AUA muss nun Alternativen vorlegen, wie Kosten gespart werden können. Denn von der deutschen Mutter Lufthansa ist bei Problemen kein neues Geld mehr zu erwarten. Offiziell ist bislang noch nichts durchgedrungen, wie Alternativszenarien aussehen könnten. In der Schulade soll jedoch ein Plan B liegen, berichtet das "Ö1-Morgenjournal". Demnach könnte es auf eine massive Verkleinerung der AUA hinauslaufen. Weniger Flugzeuge, weniger Personal und ohne Langstrecke, so könnte die Zukunft der österreichischen Airline aussehen.

Einigung in Sicht

Vor zwei Jahren hat die AUA ihr Bordpersonal zwangsweise auf das niedrigere Tyrolean-Gehaltsschema umgestellt. Der AUA-KV wurde dafür gekündigt. Der EuGH hat aber vor Kurzem entschieden, dass dass der alte, aufgekündigte Kollektivvertrag nachwirkt. Damit sind damals von der AUA budgetierten Einsparungen hinfällig. Vielmehr drohen der AUA nun hohe Nachzahlungen für den Verdienstentgang des Personals.

Inhaltlich geht es in den Verhandlungen mit dem Betriebsrat um einen neuen Kollektivvertrag mit neuen Arbeitszeiten, Pensionsregeln, Gehalts-und Karrieremodellen. Einen Zusammenhang mit dem vor kurzem bekanntgegebenen Kollektivvertrag der AirBerlin-Tochter Niki (flyniki) gibt es angeblich nicht, aus Expertensicht ist aber klar, dass die AUA-Konditionen höher ausfallen dürften als jene von flyniki.

Derzeit stehen die Zeichen stark auf Einigung auf einen neuen und aus Sicht des Unternehmens finanzierbaren Kollektivvertrag. 

>> Bericht im "Ö1-Morgenjournal"

(red.)

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