Wegen Kosovo-Anerkennung: Serbien will EU-Länder klagen

Vuk Jeremic
Vuk Jeremic(c) EPA (Eric Vidal)
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Serbien hält an seinem Plan fest, die USA und jene EU-Staaten, die die Unabhängigkeit der früheren serbischen Provinz Kosovo anerkannt haben, vor den Internationalen Gerichtshof zu bringen.

Serbien hält weiterhin an seinem Plan fest, die Mehrheit der EU-Länder und die USA vor den Internationalen Gerichtshof zu bringen: Es will klagen, weil diese Länder die staatliche Unabhängigkeit der früheren serbischen Provinz Kosovo anerkannt haben.

"Wir werden nicht vom Internationalen Gerichtshof zurücktreten", sagte Außenminister Vuk Jeremic am Mittwoch gegenüber der der Belgrader Zeitung "Press". Sein Land bemühe sich um einen Beschluss der UN-Vollversammlung im September und er sei zuversichtlich, eine Mehrheit von 96 Staaten zu erreichen. Vor allem die Staaten der Blockfreienbewegung und Staaten mit islamischer Bevölkerungsmehrheit hätten ihm die Unterstützung in dieser Frage versichert.

Von der Kritik aus Frankreich und Großbritannien, dass Belgrad die EU nicht herausfordern solle, zeigte sich Jeremic unbeeindruckt.

Serbien hatte schon nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo im Februar damit gedroht, Staaten zu klagen, die den Kosovo anerkennen. Heimische Rechtsexperten erwarten, dass mit dem angestrebten Verfahren die diplomatische Anerkennung Kosovos durch weitere Staaten gestoppt wird. Bisher haben 43 Länder den jüngsten europäischen Staat anerkannt.

(Ag.)

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