500.000 Österreicher leiden unter Darmproblemen

Mann auf der Toilette
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Nein, man spricht nicht darüber, dennoch leiden rund 18 Prozent der österreichischen Bevölkerung an Verdauungsproblemen.

500.000 Österreicher (18 Prozent) schlagen sich mit Darmproblemen herum, aber nur die wenigsten sprechen darüber. Bei einer Umfrage gaben 78 Prozent an, "eher selten" oder "so gut wie nie" im Verwandten- oder Freundeskreis dieses Thema anzuschneiden, obwohl die Mehrheit der Österreicher (56 Prozent) eigentlich gerne über ihre Gesundheit redet. Die Studie wurde vom Meinungsforschungsinstitut Integral im Auftrag von Yakult durchgeführt.

Die Regelmäßigkeit des Stuhlgangs

Gelegentliche Darmprobleme haben bereits mehr als die Hälfte der Österreicher (53 Prozent) - mehr Frauen (60 Prozent) als Männer (45 Prozent). Auch die 18- bis 29-Jährigen kämpfen eher mit ihrer Verdauung (60 Prozent) als Ältere (30- bis 49-Jährige 54 Prozent; über 50-Jährige 44 Prozent). "Das könnte damit zusammenhängen, dass Jüngere noch weniger gesundheitliche Probleme haben und die Darmgesundheit hier stärker ins Gewicht fällt", sagte Bertram Barth, Geschäftsführer von Integral Marktforschung.

Wer einen gesunden Darm hat, hat einen regelmäßigen Stuhlgang (28 Prozent), keine Verdauungsprobleme (16 Prozent) und keine Blähungen (16 Prozent), meinen die Befragten hauptsächlich. Und das wiederum wirke sich auf den Stoffwechsel und das Körpergewicht (92 Prozent), das Immunsystem (78 Prozent) und das Nervensystem (65 Prozent) aus.

Gemüse ist gut, Fett ist böse

41 Prozent der Österreicher sind überzeugt, dass fettreiche Nahrungsmittel an der schlechten Verdauung schuld sei. Aber auch Süßigkeit und Mehlspeisen (16 Prozent), zuckerhaltige Nahrungsmittel (16 Prozent), zu viel Fleisch (14 Prozent) sowie Alkohol (zwölf Prozent) wirken sich negativ aus. Gut sind hingegen Gemüse 34 (Prozent), Obst (26 Prozent), Vollkornprodukte (21 Prozent) und Ballaststoffe (19 Prozent).

Reizdarmsyndrom

Relativ hoch ist die Häufigkeit von neuen Phänomenen wie dem Reizdarmsyndrom (RDS) - einer funktionellen Darmstörung, die mit krampfartigen oder stechenden Bauchschmerzen, Blähbauch, Durchfall oder Verstopfung einhergeht. Unter diesen Symptomen leiden 17 Prozent der Befragten. Mit den Beschwerden ist auch eine beträchtliche gesundheitsökonomische Bedeutung verbunden, sagte Gabriele Moser, Leiterin der Spezialambulanz für gastroenterologische Psychosomatik an der Universitätsklinik für Innere Medizin Wien. "Dadurch entstehen in Österreich etwa 2,8 Millionen Fehltage pro Jahr", so Moser.

Abhilfe dürfte die sogenannte Bauchhypnose schaffen. Am Wiener AKH wird gerade eine Studie dazu durchgeführt. "Das hat viel mit Ruhe, Wärme, Rhythmus und Entspannung zu tun", sagte Moser. Mit Handauflegung und zur Ruhe kommen werde dem Darm suggeriert, ein rhythmisches Organ zu sein.

Info

Für die Umfrage wurden im Juni 1.000 Österreicher im Alter von 18 bis 65 Jahren in Online-Interviews befragt.

(Ag. )

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