Der Kreditkarten-Konzern will als Bank zu günstigem Kapital kommen. American Express leidet unter stark ansteigenden Zahlungsausfällen bei Kreditkarten-Schulden.
Der von der Finanzkrise gebeutelte US-Kreditkartenkonzern American Express will sich in eine gewöhnliche Bank umwandeln und so Zugang zu günstigem Kapital der US-Notenbank bekommen. Die Federal Reserve gab dafür nach einem Eilverfahren am Montagabend (Ortszeit) grünes Licht. Der Konzern hatte erst Ende Oktober nach einem Gewinneinbruch die Streichung von rund zehn Prozent aller Stellen angekündigt.
American Express (Amex) leidet schwer unter den in den USA stark ansteigenden Zahlungsausfällen bei Schulden auf Kreditkarten. Die immer höheren Schuldenberge gelten als das nächste große Risiko für die globalen Finanzmärkte nach den Hausdarlehen, die Auslöser der aktuellen Finanzkrise waren.
Die Umwandlung zur Bankholding ermöglicht Amex, dauerhaft die auch anderen Banken offen stehenden Möglichkeiten zur Refinanzierung bei der Notenbank zu nutzen. Überdies könnte der Finanzkonzern seine Geschäftsbasis etwa durch Girokonten und andere Kundeneinlagen verbreitern. Im September hatten bereits die beiden bisher reinen Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley den Statuts einer Bankholding angenommen.
(APA)