Constantia: Keine Liquidation

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CONSTANTIA PRIVATBANK(c) APA (GEORG HOCHMUTH)
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Die Vorstandsverträge wurden bis zum Jahr 2010 verlängert, nun soll „stabilisiert“ werden.

Wien(höll). Die Constantia Privatbank, die im Oktober nach massiven Liquiditätsengpässen von einem Bankenkonsortium aufgefangen wurde, wird entgegen ursprünglichen Plänen nun doch nicht liquidiert. Dem Vernehmen nach wollen die Eigentümer (Bank Austria, Raiffeisen, Volksbanken, Bawag und Erste Bank) das Institut für den Verkauf herausputzen. Dazu wurde am Donnerstag der Vertrag von Bankchef Andreas Grünbichler bis Ende 2010 verlängert. Grünbichler war im November zunächst für ein halbes Jahr als Sanierer geholt worden.

Neu in den Vorstand kommt Helmut Urban – auch sein Vertrag läuft bis Ende 2010. Die Eigentümer haben sich entschieden, Grünbichler eine Chance zu geben. Am Verkauf werde aber grundsätzlich festgehalten. „Wichtig ist, dass Grünbichler die Situation einmal stabilisiert. Erst dann wird der Verkaufsprozess eingeleitet“, heißt es in Eigentümerkreisen. Zuletzt hatte Bank-Austria-Chef Erich Hampel erklärt, dass die jetzige Situation keine Dauerlösung sei.

Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen die Verhandlungen mit der Immofinanz-Gruppe über die Ablöse der Managementverträge. Dem Vernehmen nach fordert die Bank dafür mehr als 300 Mio. Euro – während die Immofinanz deutlich weniger zahlen will. Manche Aktionäre der Immofinanz sind sogar der Ansicht, dass die Bank überhaupt kein Geld bekommen soll, weil das frühere Constantia-Management die Verluste verursacht hat.

Keine Zerschlagung

Als Interessent für die Constantia gilt die Schweizer Credit Suisse. Die deutsche Privatbank Sal. Oppenheim will dagegen nur die Fondsgesellschaft der Constantia-Bank übernehmen. Laut Sal.-Oppenheim-Österreich-Chef Bernhard Ramsauer habe es bereits lose Vorgespräche gegeben. Doch er dürfte schlechte Karten haben, weil eine Zerschlagung der Constantia nicht angestrebt wird.

Mit der Wiener Privatbank ging es 2008 bergab. Das verwaltete Vermögen ist von 12,4 Mrd. Euro auf 7,3 Mrd. Euro gesunken.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.01.2009)

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