Das Motiv des Amokläufers, der in einer Kinderkrippe zwei Babys und eine Erzieherin erstochen hat, ist weiterhin unklar. Die zwölf verletzten Personen sind außer Lebensgefahr.
Einen Tag nach dem Blutbad in einer belgischen Kinderkrippe herrscht noch immer Unklarheit über die Beweggründe des Amokläufers. Gegen den mutmaßlichen Täter wurde Haftbefehl erlassen, die Ermittler verhörten ihn am Samstag weiter. Der 20-Jährige soll am Freitag in einer Tagesstätte in Dendermonde zwei Babys und eine Erzieherin erstochen sowie zwölf weitere Menschen verletzt haben.
Ein Arzt des Krankenhauses im nahe gelegenen Aalst sagte, sechs der zehn verletzten Kinder könnten voraussichtlich im Laufe des Wochenendes entlassen werden. Alle Verletzten seien noch am Freitag operiert worden, mittlerweile sei niemand mehr in einem kritischen Zustand.
"Unfassbar für uns alle"
Bei den Toten handelt es sich um ein neun Monate altes Mädchen und einen sechs Monate alten Buben sowie um eine 54-jährige Frau. Vor der Kinderkrippe legten Bewohner am Samstag Blumen und Plüschtiere ab und zündeten Kerzen an. "Es ist wirklich unfassbar, was gestern passiert ist, für uns alle", sagte Maria Lorero. Und auch ein anderer Passant äußerte sein Entsetzen über die Bluttat: "Wir dachten, so etwas passiert nur in den USA, und jetzt erleben wir das in Belgien, in so einer kleinen Stadt", sagte Serge De Plecker.
Auf einer speziellen Kondolenzseite im Internet trugen sich bis Samstag rund 40.000 Menschen ein. Am Sonntag war eine Mahnwache vor der Kinderkrippe geplant.
Der 20-jährige Verdächtige soll voraussichtlich am Dienstag einem Richter vorgeführt werden, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Gerüchte, wonach der Täter in psychiatrischer Behandlung gewesen sei, wies Staatsanwalt Christian Du Four zurück. Auch sei der Mann weder unter Alkohol- noch unter Drogeneinfluss gestanden.
(AP)
