SPÖ und FPÖ sind dagegen, dass AUA-Chef Alfred Ötsch zwei Jahresgagen als Abfertigung bekommt. Weil Ötsch viele Managementfehler gemacht habe, dürfe es nicht zum „Golden Handshake“ kommen.
Die Spekulationen um die Abfertigung des unmittelbar vor der Abberufung stehenden AUA-Chefs Alfred Ötsch schlagen politische Wellen: Angeblich fordert Ötsch zwei Jahresgagen als Abfertigung. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter warnte am Donnerstag eindringlich davor, dem AUA-Boss einen „Golden Handshake“ zu geben. So ein „Goldener Handschlag“ bedeutet, dass einem Vertragspartner Geld gezahlt wird, um einer vorzeitigen Auflösung eines Vertrages zuzustimmen.
Kräuter drohte dem AUA-Aufsichtsratspräsidenten und ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis am Donnerstag per Aussendung mit „persönlicher Verantwortung und Haftung“, falls dieser Ötsch mit einer Abfertigung in Millionenhöhe entlasse. Er berief sich dabei auf eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs vom 11. Juni 2008. Demnach dürften „Golden Handshakes“ für abberufene Vorstände nur dann beschlossen werden, wenn keinerlei Pflichtverletzungen im Raum stünden.
SPÖ wirft Ötsch Fehler vor
Der SPÖ-Politiker wirft Ötsch eine Fülle von Managementfehlern vor und erinnerte an dessen „Falschmeldung: 'AUA ist saniert'“ oder den missglückten Deal mit dem Investor Al Jaber. FPÖ-Luftfahrtsprecher Herbert Hofer forderte Bundeskanzler Werner Faymann auf zu veranlassen, dass die Abfertigung von Ötsch eingefroren wird. Vorher sei festzustellen, inwiefern Ötsch für das AUA-Debakel persönlich verantwortlich sei. Der Unterausschuss des Rechnungshofausschusses, dessen Vorsitz Hofer innehabe, werde sich mit diesem Fall befassen. Hofer will auch Michaelis zur Verantwortung gezogen sehen.
(APA)