AUA: Krise spitzt sich zu, Gehaltsverzicht steht im Raum

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AUA(c) AP (Hans Punz)
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Die AUA hat ein massives Liquiditätsproblem und schnürt ein "kurzfristiges Krisenpaket" im Wert von 225 Millionen Euro. So werden weitere Strecken gestrichen, die Pensionskassen-Beiträge werden ausgesetzt.

Bei der AUA (Austrian Airlines) hat sich die Krise zugespitzt. Sie muss nun auch die notwendigen Cash-Flüsse sicherstellen. Kurzfristig muss hart der Rotstift angesetzt werden. Der Belegschaft wird dabei auch ein kurzfristiger Gehaltsverzicht abverlangt. Das Streckennetz wird weiter ausgedünnt.

"Um in der aktuellen Krise die Liquidität sicherzustellen und den erwarteten Ertragseinbruch zu kompensieren, werden befristet wirksame Maßnahmen eingeleitet", teilte einer der beiden Interimschefs der AUA, Peter Malanik, mit. Es gehe um ein "kurzfristiges Krisenpaket" für rund 225 Mio. Euro.

Weniger Flüge auf weniger Strecken

Die bisherigen Kapazitätskürzungen (Strecken-Ausdünnungen/Streichungen) werden von fünf auf zehn Prozent ausgedehnt, weitere Schritte im Flugbetrieb behält man sich vor. Das soll die variablen Kosten um 115 Mio. Euro senken. Konkret werden in den nächsten Wochen unter anderem die Verbindung nach Burgas an der bulgarischen Schwarzmeerküste (ab Ende März) gestrichen sowie (ab Mitte Februar) ins rumänische Baia Mare. Auf die Aufnahme von Aleppo in den Sommerflugplan wird verzichtet. Die Einstellung des Langstreckenfluges nach Mumbai war bereits im Oktober angekündigt worden, wurde vor ein paar Wochen aber einen Monat vorgezogen.

Temporärer Gehaltsverzicht

Zurückgefahren werden müssen zudem die Personalkosten: Durch Arbeitszeitflexibilisierung, Urlaubsabbau, "temporären Gehaltsverzicht" und das angekündigte Aussetzen der Pensionskassenbeiträge. Bereits fixiert sind Gehaltsverzichte von

  • 10,00 Prozent der beiden Vorstände
  • 7,50 Prozent der gut zwanzig Bereichsleiter
  • 5,00 Prozent der übrigen Führungskräfte

Kurzarbeit, wo es geht

Dort, wo es möglich ist, soll Kurzarbeit eingeführt werden. In anderen Bereichen - etwa Technik oder Flugbetrieb greift man zur "kapazitätsorientierten Arbeitszeit", das heißt, dass hier Mitarbeiter etwa befristet auf 80 Prozent Teilzeit (bei 80 Prozent Gehalt) zurückgehen. Für Mitarbeiter, die so die Personalkosten kürzen helfen, soll Gehaltsverzicht keine Thema mehr sein. Außerdem soll die von Do&Co geführte Kantine wie erwartet geschlossen werden.

Weniger Flüge auf weniger Strecken

Die bisherigen Kapazitätskürzungen (Strecken-Ausdünnungen/Streichungen) werden von fünf auf zehn Prozent ausgedehnt, weitere Schritte im Flugbetrieb behält man sich vor. Das soll die variablen Kosten um 115 Mio. Euro senken. Konkret werden in den nächsten Wochen unter anderem die Verbindung nach Burgas an der bulgarischen Schwarzmeerküste (ab Ende März) gestrichen sowie (ab Mitte Februar) ins rumänische Baia Mare. Auf die Aufnahme von Aleppo in den Sommerflugplan wird verzichtet. Die Einstellung des Langstreckenfluges nach Mumbai war bereits im Oktober angekündigt worden, wurde vor ein paar Wochen aber einen Monat vorgezogen.

Lieferanten werden zur Kassa gebeten

Auch von den Lieferanten und Geschäftspartnern (darunter Flughafen, OMV/Kerosinbeschaffung) werden Sanierungsbeiträge verlangt. Investitionen werden ebenfalls gestrafft. In Summe sollen so weitere 110 Mio. Euro gespart werden.

Die AUA müsse ihre "Sanierungsbereitschaft" unter Beweis stellen, denn die Lufthansa habe genügend Möglichkeiten, um doch noch aus dem Übernahmevertrag auszusteigen, heißt es aus informierten Kreisen. Dass gegen das geplante Sparpaket gestreikt wird, gilt daher als unwahrscheinlich, denn dann drohe der AUA ein Alitalia-Szenario. Proteste seien aber nicht ausgeschlossen, hieß es.

Bis 2012 will die AUA, die dann wohl schon lang der Lufthansa gehört, ihre Ergebnisse um 200 Mio. Euro verbessern, wie es weiter hieß.

(Ag.)

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