Graz: Hannes Kartnig steht wieder vor Gericht

Das Verfahren gegen Kartnig geht ab Mittwoch in die nächste Runde.
Das Verfahren gegen Kartnig geht ab Mittwoch in die nächste Runde. APA/HANS KLAUS TECHT
  • Drucken

Ein Teil des Verfahres gegen den früheren Sturm-Präsidenten wird ab kommender Woche wiederholt. Mitangeklagt sind drei weitere Funktionäre und der Ex-Sportdirektor des Vereins.

Ab kommenden Mittwoch, dem 12. November muss sich Ex-Sturm-Präsident Hannes Kartnig erneut im Grazer Straflandesgericht verantworten. 2012 wurde er nach einem langen Prozess bereits verurteilt, doch die Strafe wurde aufgehoben, ebenso der Freispruch in einem Punkt. Nun muss ein Teil des Verfahrens wiederholt werden. Mitangeklagt sind drei ehemalige Funktionäre und der Ex-Sportdirektor des Vereins.

Ein Jahr hatte das Verfahren gegen Hannes Kartnig (63) gedauert, ehe er im Februar 2012 wegen schweren Betrugs, grob fahrlässiger Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen sowie Steuerhinterziehung zu fünf Jahren unbedingter Haft und 6,6 Mio. Euro Geldstrafe verurteilt wurde. Es vergingen wieder mehr als zwei Jahre, ehe der Oberste Gerichtshof (OGH) heuer im April verfügte, dass ein Teil des Prozesses wiederholt werden muss. Die Schuldsprüche wurden zwar alle bestätigt, die Strafe aber zunächst ausgesetzt. Nur für das Finanzvergehen wurde eine 15-monatige Haft verfügt, die Geldstrafe wurde auf 5,5 Mio. Euro reduziert. Als Milderungsgrund wurde die lange Verfahrensdauer angeführt. Kartnig beantrage Ratenzahlung, was von Richter Karl Buchgraber vor Kurzem aber abgelehnt wurde.

Fußfessel wieder entzogen

In die Schlagzeilen geriet Kartnig heuer im Herbst mit seiner Fußfessel, mit der er die - vorläufig - 15 Monate unbedingte Haft verbüßen wollte: Weil er Mitte Oktober in der Grazer Oper bei der "Tosca"-Premiere und kurze Zeit später in Wien in einem Hotel beim Abendessen gesehen wurde, wurde ihm die Fußfessel kurzerhand wieder entzogen, er musste wieder in Haft.

Nicht nur Kartnig und seine sieben Mitbeschuldigten hatten gegen das Urteil berufen, sondern auch Staatsanwalt Johannes Winklhofer, daher wurde eine Aufhebung des Freispruchs in Bezug auf den Kartenbetrug möglich. Nun wird in erster Linie darüber verhandelt, ob Kartnig durch den Schwarzverkauf einiger Eintrittskarten nicht nur die Finanz, sondern auch die Bundesliga und den steirischen Fußballverband geschädigt hat. Aus den - falsch - angegebenen Einnahmen errechneten sich nämlich die Abgaben, die pro Spiel an diese Verbände zu richten waren.

Der Prozess wird nun von Richter Martin Wolf durchgeführt, als Staatsanwalt fungiert nach wie vor Johannes Winklhofer. Ab 12. November wird jede Woche Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 8.30 Uhr verhandelt, ein Urteil sollte es Mitte Dezember geben.

(APA )

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Archivbild: Kartnig vor Gericht
Österreich

Kartnigs Fußfessel-Beschwerde bei Behörde "untergegangen"

Eine zweimonatige Antwortfrist verstrich, erst nach einem Anruf des Kartnig-Anwalts wurde das Schreiben doch gefunden.
Archivbild vom Prozesstag am 18. November
Österreich

Kartnig-Prozess: Restliche Angeklagte freigesprochen

Dem früheren Sturm-Graz-Anwalt, dem Buchhalter und einem Vorstandsmitglied wurde keine Mitwirkung am Betrug bei der Kartenabrechnung nachgewiesen.
Kartnig am Dienstag vor Gericht
Österreich

Weitere Haftstrafe für Kartnig: "Bin eh' schon vernichtet"

Der ehemalige Sturm-Graz-Präsident Hannes Kartnig wurde wegen falscher Eintrittskarten-Abrechnungen zu weiteren sieben Monaten Haft verurteilt.
Kartnig am Mittwoch vor Gericht
Österreich

Teilurteil für Kartnig: Vier Jahre Haft und Fußfesselverbot

Kartnig bekommt vier Jahre unbedingt für den Versuch, an eine Landeshaftung zu kommen. Wegen angeblichen Betruges bei der Eintrittskarten-Abrechnung wird weiterverhandelt.
Archivbild: Hannes Kartnig im Sommer vor Gericht
Österreich

Fußfessel entzogen: Hannes Kartnig wieder in Haft

Der elektronisch überwachte Hausarrest für den Ex-Sturm-Graz-Präsidenten wurde widerrufen. Kartnig soll sich bereits wieder in der Haftanstalt Graz-Jakomini befinden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.