Finanzkrise: Hilfe für Magna-Arbeitslose

(c) APA (Markus Leodolter)
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5,6 Millionen Euro aus EU-Fonds für Umschulung. Das sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) am Montag am Rande des EU-Sozialminister-Rates in Brüssel.

BRÜSSEL (pö). Die Arbeitslosen des Automobil-Clusters Steiermark können aufatmen – wenigstens ein bisschen. Demnächst sollen insgesamt 5,6 Millionen Euro aus dem EU-Globalisierungsfonds aller 27 EU-Länder an die 1080 Arbeitslosen fließen, die seit Sommer letzten Jahres nicht mehr im Cluster beschäftigt sind.

Sie sollen mit dem Geld umgeschult und höher qualifiziert werden, auch Bildungskarenz oder Teilzeitarbeit könnte mit dem Geld gefördert werden. Das sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) am Montag am Rande des EU-Sozialministerrates in Brüssel.

Die meisten Opfer der internationalen Finanzkrise, so wird argumentiert, verzeichnete zuletzt Magna, ein Leitbetrieb in der Region, mit 588 Kündigungen. Dazu kamen zahlreiche Arbeitslose bei verschiedenen Zulieferern und Personalbereitstellungsfirmen in der Steiermark. Möglich geworden ist die EU-Förderung, die ehestmöglich aus dem Globalisierungsfonds überwiesen werden soll, weil die Bezugszahl von bisher mindestens 1000 Entlassenen (bei Magna allein also nicht der Fall) auf 500 gesenkt wurde. Damit sind die Betroffenen aus dem Automobil-Cluster Steiermark also bezugsberechtigt. Der Fonds zielt auf die Stützung von Opfern der Finanzkrise ab, die nach und nach auf die Realwirtschaft übergreift.

Ausständig ist nach der Einigung beim EU-Rat vom Montag noch die formelle Zustimmung der EU-Kommission, der obersten Verwaltungsbehörde Europas. Hundstorfer erwartet, dass diese bald ihren Segen zum Geld für Gekündigte von Magna & Co geben wird. Der EU-Globalisierungsfonds umfasst jährlich 500 Millionen Euro. Mit diesem Geld könnten derzeit schon bis zu 50 Prozent der Weiterbildungskosten entlassener Mitarbeiter abgedeckt werden. Mehrere Länder waren am Montag für einen höheren Prozentsatz, doch vor allem Deutschland sprach sich dagegen aus.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.03.2009)

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