Nach dem Amoklauf in Deutschland fordert FP-Chef Strache eine "Optimierung der Zugangsbestimmungen". Besonders gefährdete Berufsgruppen sollen leichter an Waffen kommen.
FP-Chef Heinz-Christian Strache spricht sich auch nach dem Amoklauf im deutschen Ort Winnenden gegen ein strengeres Waffenrecht in Österreich aus. Weder eine Verschärfung noch eine Liberalisierung könne verrückte Amokläufer aufhalten, sagte Strache im "Ö1 Mittagsjournal". Er fordert daher sogar eine "Optimierung der Zugangsbestimmungen", damit besonders gefährdete Berufsgruppen wie Polizisten oder Richter mit einem Waffenführerschein besser an Waffen kommen.
Strache verwahrt sich dagegen, die über 400.000 Jäger und Sportschützen zu kriminalisieren: "Das sind anständige, rechtschaffene Bürger", so Strache. 99 Prozent aller Morde würden ohnehin mit illegalen Waffen stattfinden. Einschränkungen will der FP-Chef hingegen bei gewalttätigen Computerspielen und Videos.
"Auch Schwarzenegger wurde belächelt"
Wiens Rathaus als Ziel - Schwarzenegger als Vorbild
Seine persönlichen Ziele für die kommende Wien-Wahl steckt er hoch: Der FPÖ-Chef will Bürgermeister werden. "Vor zwanzig Jahren haben auch alle Journalisten gelächelt, als Schwarzenegger sagte, er wolle Gouverneur von Kalifornien werden", sagte Strache.
Für hohe Staatsbedienstete wiederum fordert Strache im "Ö1 Mittagsjournal" einen Solidarbeitrag. So sollen die 2.000 höchsten Staatsbediensteten, also Beamten und Politiker, um vier Prozent weniger Gehalt erhalten. Zudem sollen sie auf eine automatische Lohnerhöhung verzichten. Der FP-Chef sieht ein Einsparungspotential von bis zu acht Millionen Euro. Ein entsprechender Antrag wurde allerdings im Nationalrat abgelehnt.
Strache beharrt dennoch auf seiner Forderung. Zusätzlich will er eine Beschränkung von Gehältern in "allen Betrieben wo Steuergelder zum Einsatz kommen". Manager in staatsnahen Betrieben sollen nicht mehr als der Bundeskanzler verdienen.
"Interessen der Österreicher verraten"
Strache kritisiert die Aufweichung des Bankgeheimnisses: VP-Finanzminister Josef Pröll habe die "Interessen der Österreicher verraten". Das Bankgeheimnis sei "im Interesse der Bankkunden und des Standorts".
(Red.)