Obduktion bestätigt: Amokläufer von Winnenden tötete sich selbst

Eine Frau legt am Freitag, 13. Maerz 2009, in Wendlingen vor dem Tatort bei einem Autohaus Blumen nie
Eine Frau legt am Freitag, 13. Maerz 2009, in Wendlingen vor dem Tatort bei einem Autohaus Blumen nie(c) AP (Daniel Maurer)
  • Drucken

Nach dem Amoklauf von Winnenden sollen die Schüler nach und nach wieder in den Schulalltag zurückkehren. Das Obduktions-Ergebnis bestätigt, dass sich der Täter mit einem Kopschuss selbst getötet hat.

Nach dem Amoklauf von Winnenden sollen die Schüler der betroffenen Albertville-Realschule nach und nach wieder in den Schulalltag zurückkehren. Eine Woche nach dem Amoklauf soll am Mittwoch in Baden-Württemberg mit einer Schweigeminute der Opfer gedacht werden. Unterdessen liegt das Obduktionsergebnis des Amokläufers vor. Der 17-Jährige hatte sich selbst getötet.

Die Schüler werden aber vorerst nicht in ihr altes Schulgebäude zurückkehren. Die Klassen würden auf verschiedene andere Schulen verteilt, sagte Schiele. Die Zukunft des Schulgebäudes, das wegen der laufenden Ermittlungen weiter gesperrt blieb, ist dem Regierungsschuldirektor zufolge unklar.

Seit Montag dieser Woche besteht für die Schüler bereits die Möglichkeit, wieder mit Mitschülern und Lehrern zusammenkommen. Das Angebot, bei dem sie auch psychologisch betreut werden, ist aber noch freiwillig. Es gehe um einen Weg zurück in die Normalität, sagte Schiele. Die rund 600 Schüler kamen dabei in Schulen, Sport- und Gemeindehallen zusammen.

Tim K. starb durch "Nahschuss"

Laut Obduktionsergebnis hat sich der Amokläufer Tim K. mit einem Kopfschuss selbst getötet. Nach dem vorläufigen Obduktionsergebnis schoss er sich am vergangenen Mittwoch am Ende seiner Flucht in die Stirn. Es sei ein "Nahschuss" gewesen, teilte die Staatsanwaltschaft Stuttgart mit. Seine Leiche sei bereits am Freitag freigegeben worden. Wann Tim K. beigesetzt wird, ist bisher nicht bekannt.

Die Ermittler prüfen unterdessen weiter die vermeintliche Ankündigung des Amoklaufs in einem Internet-Chat. Es spreche viele dafür, dass dieser Eintrag gefälscht sei, sagte Landesinnenminister Heribert Rech.

Tim K. hatte am vergangenen Mittwoch an seiner ehemaligen Schule neun Schüler und drei Lehrerinnen getötet. Auf der Flucht erschoss er drei weitere Menschen, bevor er die Waffe gegen sich selbst richtete.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Gedenken an die Opfer des Amoklaufs in Winnenden
Weltjournal

Winnenden: Tausende strömen zu Trauerfeier

An der Trauerfeier für die Opfer des Amoklaufs nehmen unter anderem auch Bundespräsident Köhler und Bundeskanzlerin Merkel teil. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot von 500 Mann im Einsatz.
Trauer nach dem Amoklauf in Winnenden
Weltjournal

Winnenden: Justiz ermittelt gegen Vater des Amokläufers

Der 17-jährige Schüler hat die Tatwaffe seinem Vater entwendet und 15 Menschen und anschließend sich selbst getötet. Dem Vater droht eine Klage wegen fahrlässiger Tötung.
Weltjournal

Merkel will Waffenbesitzer unangemeldet kontrollieren

Nach dem Amokauf von Winnenden will die deutsche Kanzlerin strengere Konrollen für Waffenbesitzer einführen. Die SPD spricht sich gegen unangemeldete Kontrollen aus.
Heinz Christian Strache
Politik

Nach Amoklauf: Strache gegen strengeres Waffenrecht

Nach dem Amoklauf in Deutschland fordert FP-Chef Strache eine "Optimierung der Zugangsbestimmungen". Besonders gefährdete Berufsgruppen sollen leichter an Waffen kommen.
Weltjournal

Nach Amoklauf: "Wozu braucht ein Vater 15 Waffen?"

Obwohl die Waffengesetze seit 2002 zweimal verschärft wurden, werden nun Schützenvereine und „die Politik“ kritisiert. Winnenden will still trauern. Die Opfer sind im Krankenhaus aufgebahrt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.