An der Trauerfeier für die Opfer des Amoklaufs nehmen unter anderem auch Bundespräsident Köhler und Bundeskanzlerin Merkel teil. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot von 500 Mann im Einsatz.
In der katholischen Kirche St. Karl Borromäus in der deutschen Stadt Winnenden hat am Samstagvormittag die zentrale Trauerfeier für die Opfer des Amoklaufs vom 11. März begonnen. An dem ökumenischen Gottesdienst nahmen auch Bundespräsident Horst Köhler, Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger teil.
Die Trauerfeier sollte in einen Staatsakt übergehen, bei dem Reden von Köhler und Oettinger geplant waren. Anschließend wollten sich das Staatsoberhaupt und Kanzlerin Merkel mit Angehörigen der Opfer treffen.
Zehntausende verfolgen Feier auf Großbildleinwänden
Trauerfeier und Staatsakt, zu der in der Kirche nur rund 200 Angehörige der 15 Todesopfer sowie Politiker zugelassen waren, wurden im Stadion von Winnenden sowie auf mehreren weiteren Großbildleinwänden in der Stadt und der Umgebung von mehreren Zehntausend Menschen verfolgt. Der Rems-Murr-Kreis, in dem die Gemeinde Winnenden liegt, wollte in jeder der 31 Kommunen mit einer eigenen Veranstaltung der Opfer des Amoklaufs gedenken.
Die Polizei ist insgesamt mit einem Großaufgebot von 500 Mann für Verkehrs- und Sicherheitsaufgaben vor Ort. Der Rettungsdienst setzt sich aus 55 Einsatzkräften zusammen, davon sechs Notärzte mit insgesamt 21 Fahrzeugen.
Bei dem Amoklauf am 11. März hatte der 17-jährige Tim K. zunächst in der Albertville-Realschule 12 Menschen und anschließend auf der Flucht drei weitere Personen und dann sich selbst erschossen. Die Eltern von fünf getöteten Schülerinnen forderten in einem Offenen Brief eine Verschärfung des Waffenrechts, ein Verbot von gewaltverherrlichenden Computerspielen und mehr Jugendschutz im Internet.
Der Amokläufer ist nach Auskunft der Polizei noch nicht beigesetzt worden. "Wann und wo dies geschieht, wird nicht bekanntgegeben", wurde am Samstag mitgeteilt. Die Opfer wurden bereits zu Grabe getragen.
(APA)