Kiewer Kabinett für „unorthodoxe Entscheidungen“

(c) REUTERS (VALENTYN OGIRENKO)
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Die ukrainisch-stämmige US-Amerikanerin Natalia Jaresko führt das Finanzressort.

Wien/Kiew. Die neue ukrainische Regierung ist im Amt. Drei der 20 Kabinettsangehörigen sind Ausländer, die im Eilverfahren die Staatsbürgerschaft erhalten haben. Es sind dies der Georgier Alexander Kwitaschwili (Gesundheit), der Litauer Aivaras Abromavicius (Wirtschaft) sowie die US-Amerikanerin Natalia Jaresko (Finanzen). Angesichts der Notwendigkeit radikaler Reformen und des Kampfes gegen Korruption seien „unorthodoxe Entscheidungen“ nötig, sagte ein Präsidentensprecher.

Die 48-jährige Jaresko ist ausgebildete Verwaltungswissenschaftlerin. Die zweifache Mutter galt in Kiewer Medien schon vor ihrer Ernennung als eine der einflussreichsten Ausländerinnen in der Ukraine. 1992, kurz nach der Unabhängigkeit des Landes von der Sowjetunion, zog sie für einen Job in der US-Botschaft nach Kiew. Ein Grund für ihre Entsendung seien ihre ukrainischen Wurzeln gewesen, sagt Jaresko. Ihre Eltern waren nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA ausgewandert. Einen Namen machte sie sich mit ihrem Engagement im Investmentbereich für den Aufbau von Klein- und Mittelunternehmen. Kritiker behaupten, die USA hätten auf ihre Ernennung zur Ministerin gedrungen. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.12.2014)

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