Deutsche Regierung spricht mit potenziellen Opel-Investoren

Opel
Opel(c) AP (Frank Augstein)
  • Drucken

Deutschlands Wirtschaftsminister Guttenberg nimmt derzeit Gespräche in USA auf. Die möglichen Investoren wollen jedoch zuerst von GM wissen, wie es weitergeht.

Die deutsche Bundesregierung führt zur Rettung von Opel bereits Gespräche mit potenziellen Investoren. Wie am Sonntagabend aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums verlautete, befinden sich darunter "seriöse und weniger seriöse" Unternehmen. Die an einem Einstieg bei Opel interessierten Firmen hätten allerdings die gleichen Fragen an den Opel-Mutterkonzern General Motors wie Bund und Länder.

Dabei gehe es unter anderem um die Verfügbarkeit von Patenten sowie die Bedingungen, unter denen Opel von GM abgespalten werden könne, hieß es in Kreisen der Bundesregierung. Der hessische Ministerpräsident Roland Koch warb erneut dafür, einen potenziellen Opel-Investor über eine staatliche Bürgschaft abzusichern. "Die ersten Anfragen von Investoren zeigen, dass dieses Projekt Chancen hat", sagte Koch dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

"Schnelle Entscheidungen"

Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier forderte zur Lösung der Opel-Krise schnelle Entscheidungen. "Wir wissen nicht, wie lange die Liquidität reicht, da ist Eile geboten", sagte der SPD-Politiker am Montag in der Aufzeichnung der ARD-Talksendung "Beckmann". Es gebe viele Fragen, die entschieden werden müssten, solange Opel noch in der Lage sei, Material zu bestellen, das notwendig sei zum Bau von Autos.

Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) wollte am (heutigen) Montag mit dem General-Motors-Vorstand über Wege zur Rettung von Opel beraten. Der Minister traf am Sonntagabend in New York ein. Mit konkreten Ergebnissen zur Zukunft des deutschen Automobilherstellers wurde nicht gerechnet, weil General Motors bis Ende März Zeit hat, der US-Regierung die Details für sein Sanierungsprogramm vorzustellen.

Staatliche Beteiligung ausgeschlossen

Auf dem Programm Guttenbergs standen in New York zunächst Gespräche mit den Vorsitzenden der amerikanischen Banken Morgan Stanley, JP Morgan und Goldman Sachs sowie dem früheren Notenbankchef Paul Volcker. Anschließend sollte der CSU-Politiker nach Washington fliegen, wo er sich mit den Präsidentenberatern Larry Summer und Michael Froman treffen sollte. Für den Abend war ein Gespräch mit GM-Vorstandschef Rick Wagoner und Finanzvorstand Frederick Henderson geplant.

Guttenberg will den Managern noch einmal die Fragen der Bundesregierung zu dem vor zehn Tagen vorgelegten Konzept vortragen, wie Opel die Krise überstehen kann. In Ministeriumskreisen wurde vor der Reise eine direkte staatliche Beteiligung ausgeschlossen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

International

Autoindustrie: Wie man mit Opel zu „Potte“ kommt

Wären Staatshilfen für Opel vor General Motors geschützt? Der deutsche Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sagt "Ja", sein Ministerium "Nein".
Opel Mitarbeiter können wieder hoffen
International

Neue Hoffnung auf Opel-Rettung

General Motors dürfte bereit sein, sich bis auf einen Minderheitsanteil von Opel zurückzuziehen. Nun braucht der deutsche Autobauer einen privaten Investor. Dann könnte es auch Staatshilfen geben.
Opel
International

Entgegenkommen von GM bei Opel

Der deutsche Wirtschaftsminister sagt nach Gesprächen, GM sei bereit, künftig nur mehr eine Minderheit an Opel zu halten. Nun wird ein privater Investor gesucht.
Opel
International

Opel-Hilfe: Steinmeier drängt zur Eile

Der deutsche Vize-Kanzler betont, dass nicht klar sei, wie lange Opel noch liquide ist. "Es muss sicher sein, dass die Marke Opel im Automarkt der Zukunft eine Chance hat", so der SPD-Politiker.
Opel in der Krise
International

Opel-Krise: "Jetzt sind die US-Regierung und GM am Zug"

In den USA müssten endlich jene Fragen geklärt werden, die bisher die deutsche Regierung davon abhielten, Opel mit Milliarden unter die Arme zu greifen, sagt Opel-Gesamtbetriebsrat Klaus Franz.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.