Ukraine: Waffenruhe nach drei Tagen gebrochen

Pro-russische Separatisten im Gebiet Donezk
Pro-russische Separatisten im Gebiet DonezkREUTERS
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Der ukrainische Präsident Poroschenko bittet Russland, "die Grenze zu schließen". Dann sei es "sehr einfach", zu Frieden und Stabilität zurückzukehren.

Auch die neuerliche Waffenruhe in der Ukraine hat nicht gehalten: Erstmals seit Beginn der Feuerpause am Dienstag sind im umkämpften Osten des Landes wieder drei Soldaten getötet worden. Dies gab Armeesprecher Andrej Lyssenko am Donnerstag in Kiew bekannt. Zuvor war die Feuerpause bis auf einzelne Schusswechsel weitgehend respektiert worden.

Der ukrainische Präsident Petro Poroscheno hat derweil Russland aufgefordert, seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen und "die Grenze zu schließen". Bei einem Besuch im australischen Melbourne sagte Poroschenko am Donnerstag an die Adresse Moskaus, es sei "sehr einfach", zu "Frieden und Stabilität in der Ukraine" zurückzukehren.

"Bitte zieht eure Truppen von meinem Gebiet ab", sagte er an der Seite des australischen Premierministers Tony Abbott. "Bitte schließt die Grenze", fügte Poroschenko hinzu. Er könne versprechen, dass dann innerhalb weniger Wochen wieder Frieden herrsche. Die vom Westen unterstützte Regierung in Kiew sowie der Westen selbst werfen Russland vor, die Aufständischen in der Ostukraine militärisch zu unterstützen. Moskau bestreitet das. Derzeit gilt in der umkämpften Ostukraine eine Waffenruhe.

Australien will "alles tun", um Ukraine zu unterstützen

Abbott sagte der Ukraine und Präsident Poroschenko die Unterstützung seines Landes zu. Australien solidarisiere sich mit einer "freien Ukraine" und werde "alles tun", um das Land zu unterstützen. Die Beziehungen zwischen Canberra und Moskau sind wegen des Absturzes der Passagiermaschine MH17 über der Ostukraine angespannt - an Bord waren auch dutzende Australier.

Die ukrainische Regierung und der Westen gehen davon aus, dass die Maschine von prorussischen Separatisten mit einer russischen Rakete abgeschossen wurde. Moskau sieht die Verantwortung hingegen bei Kiew.

(APA/AFP)

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