Skispringen in Oberstdorf abgebrochen

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Wegen schwierigen Windverhältnissen musste das Skispringen in Oberstdorf abgebrochen werden.

Der Auftaktbewerb der 63. Vierschanzentournee ist am Sonntagabend in Oberstdorf nach elf Springern abgebrochen worden. Schwierige Windverhältnisse hatten zu mehreren Verschiebungen und Unterbrechungen geführt. Der Abbruch folgte mehr als zweieinhalb Stunden nach der geplanten Startzeit.

Nachgeholt werden soll der Bewerb am Montag in Oberstdorf um 17:30 Uhr. Das wurde bei der Mannschaftsführersitzung entschieden. 

Teils starker Schneefall und Windböen hatten an der Schattenbergschanze im Allgäu zunächst für langes Zuwarten gesorgt. Auch nach dem verspäteten Beginn gab es zwischen den Springern immer wieder Unterbrechungen, ehe nach mehr als zweieinhalb Stunden endgültig das Aus bekannt gegeben wurde.

Andreas Kofler unter den 11 Skispringern

Als einziger Österreicher war Andreas Kofler vor 24.500 ausdauernden Fans über die Schanze gegangen. Er erwischte bei schwierigen Bedingungen einen guten Sprung. "Es war schon ein ordentliches Stück Arbeit. Die Verzögerungen zehren natürlich. Es ist brutal schwer. Es ist natürlich schon ein sehr, sehr hohes Risiko, das sie da eingehen. Das ist nicht ohne", meinte Kofler. Er sei sich aber sicher, dass die Jury die Sache gut unter Kontrolle hatte. "Darauf kann ich nur vertrauen."

Gregor Schlierenzauer, der Zweite der Qualifikation, kam hingegen nicht mehr an die Reihe. Der zweifache Tournee-Sieger nahm den Abbruch gelassen hin. "Es gibt halt auch solche Tage. Es ist ein Freiluftsport, da kann man nichts machen. Es war eine gute Entscheidung, dass man es nicht mit aller Gewalt durchdrückt. Speziell bei einem Großereignis wie der Tournee soll es schon auf fairer Basis ablaufen", sagte Schlierenzauer.

ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin sprach von einem unschönen Nachmittag für alle Beteiligten. "Wir hoffen, dass die restliche Tournee jetzt besser wird", meinte Kuttin, der sich aber mit der Entscheidung zum Abbruch einverstanden zeigte.

Wetterbedingungen bargen zu hohes Risiko

Auch der österreichische DSV-Chefcoach Werner Schuster war dieser Meinung. "Ich bin schon erleichtert, es hat jetzt keinen Sinn mehr gemacht, man hätte würfeln können. Es war nicht mehr ungefährlich. Für den Sport war das die richtige Entscheidung."

Auch vor drei Jahren hatte ein Wintereinbruch in Oberstdorf für einen turbulenten Auftakt gesorgt. Damals wurde nach dem Abbruch des ersten Durchgangs aber sofort wieder neu gestartet. Schlierenzauer führte schlussendlich vor Kofler und Thomas Morgenstern einen ÖSV-Dreifachsieg an.

Die Absage eines Tourneebewerbes hat es bisher erst ein einziges Mal gegeben. Im Jänner 2008 war das Bergiselspringen witterungsbedingt von Innsbruck nach Bischofshofen verlegt worden, wo dann zwei Konkurrenzen über die Bühne gingen.

(APA)

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