2015 schreiben alle AHS-Maturanten die gleichen Klausuren. An den Unis können die ÖH-Mandatare im Mai wieder direkt gewählt werden.
Wien. Nach der nicht wirklich geglückten Generalprobe im Frühjahr steht nun für alle Gymnasien die erste echte Premiere an. Erstmals werden heuer alle AHS-Maturanten an denselben Tagen die gleichen schriftlichen Klausuren schreiben. Die Zentralmatura, die zwischen 5. und 13. Mai stattfinden wird, ist sicherlich die größte Neuerung, die dieses Jahr im Bildungsbereich bevorsteht.
Aber auch eine zweite große Reform wird Realität: die neue Pädagogenausbildung. Zunächst wird sie im Pflichtschulbereich völlig umgestellt. Statt eines dreijährigen Bachelors müssen angehende Volksschullehrerinnen und -lehrer ab Herbst vier Jahre Bachelor- und ein Jahr Masterstudium absolvieren.
Auch eine vergleichsweise unumstrittene Maßnahme wird mit Herbst umgesetzt: An allen Ganztagsschulen soll die tägliche Bewegungseinheit eingeführt werden. Inklusive der normalen Turnstunden soll es pro Tag eine Stunde Bewegung geben.
Keine wirkliche Neuerung, sondern eher eine Rückkehr zum früheren Modus sind die Änderungen beim Wahlmodus der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH), die nach jahrelangen Streitereien endlich Realität werden. Die Mandatare des Studierendenparlaments können im Mai wieder direkt gewählt werden. Neben den Uni-Studierenden gilt dieser Wahlmodus auch für die Studenten an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen sowie an Privatunis.
Die ÖH-Bundesvertretung wird gleichzeitig deutlich verkleinert: Von zuletzt 100 Mandataren schrumpft das Studierendenparlament auf 55 Vertreter.
Beihilfen: Mehr Einkommen erlaubt
Schon mit 1. Jänner werden die Änderungen bei der Studienförderung schlagend. Das erlaubte Maximaleinkommen neben der Studienbeihilfe wird von 700 auf 833 Euro monatlich angehoben.
Politisch müssen sich ÖVP und SPÖ auf eine Neuregelung der Zugangsbeschränkungen einigen. Die derzeitige Regelung für die Fächer Architektur, Informatik, Biologie, Pharmazie und Wirtschaft läuft mit Jahresende aus. Geht es nach Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP), sollen die Schranken ausgedehnt werden. (red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.01.2015)