Großes Interesse für Post-Partnerschaft: 700 Anfragen

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Die Post will bis Sommer die Verhandlungen mit den Gemeinden abschließen. Suche nach neuem General startet am 31. März, derzeit läuft die Auswahl des Headhunters.

Wien (eid). Vom klassischen Lebensmittelhändler und Trafikanten über Tankstellen bis hin zu Apotheken und Handwerksbetrieben reicht die Liste jener Betriebe, die künftig auch Postamt sein möchten. Das Interesse, Post-Partner zu werden, ist enorm. Die Post, die heuer 293 defizitäre Postämter sperren und stattdessen 450 Post-Partner installieren will, hat bereits 700 Anfragen. „Wir haben überhaupt noch nicht aktiv gesucht, und die Bewerber rennen uns schon die Tür ein“, sagte Post-Vorstand Herbert Götz am Freitag.

Trotz des regen Interesses wird sich die Post noch aktiv umsehen müssen: Denn für die 293 Postämter, die geschlossen werden sollen, haben sich erst 201 potenzielle Partner gemeldet. Was kein Wunder ist: Diese Ämter haben im Schnitt 40.000 Euro Verlust gemacht. Das Interesse dürfte sich eher auf „Rosinen“ konzentrieren und jene Orte, wo kein Postamt (mehr) besteht.

Gemeindebund-Präsident HelmutMödlhammer sieht die Sache generell positiv, aber nicht euphorisch. „Jetzt muss erst geprüft werden, wie ernsthaft das Interesse ist“, sagte er auf „Presse“-Anfrage.

Die Post will die laufenden Gespräche mit den Bürgermeistern bis Ostern abgeschlossen haben. Dann beginnen die Verhandlungen mit den Post-Partnern, die ab 1. Juli installiert sein sollen. Damit erfüllt die Post punktgenau jene von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) im Herbst erlassene Verordnung, dass im ersten Halbjahr 2009 kein Postamt geschlossen werden darf. Sollte sich kein Partner finden, kann die Post aber danach defizitäre Postämter ersatzlos schließen.

Neuer General im Juni

Die Suche nach dem Nachfolger von Post-General Anton Wais, der aus Gesundheitsgründen mit 31. März zurücktritt, beginnt genau an diesem Tag, erfuhr die „Presse“ aus Konzernkreisen. Derzeit läuft die Auswahl des Headhunters. Die Bewerbungsfrist soll sechs Wochen betragen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.03.2009)

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