Nach Einschätzung des US-Kongress wächst das Defizit heuer auf 1,8 Billionen Dollar. Neue Schulden machen bald 13,1 Prozent des US-BIP aus.
WASHINGTON/WIEN (go). Die staatlichen Ausgaben zur Ankurbelung der US-Wirtschaft treiben die Neuverschuldung der USA in lichte Höhen. Am Freitagabend teilte das Budgetbüro des Kongresses seine Einschätzung mit, wonach das Defizit heuer 1,8 Billionen Dollar (1,3 Billionen Euro) werde, falls alle Vorschlage von Präsident Obama umgesetzt werden. Das wären 13,1 Prozent der US-Wirtschaftsleistung: das höchste Defizit seit 1945.
Nächstes Jahr betrüge das Defizit 1,4 Billionen Dollar oder 9,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), 2012 soll es laut diesen Berechnungen auf vier Prozent sinken und bis 2019 zwischen vier und sechs Prozent pendeln.
Damit stiege auch die Staatsverschuldung. Sie betrug im vergangenen Jahr 41 Prozent des BIP und würde heuer auf 57 Prozent steigen – und im Jahr 2019 gar 82 Prozent der Wirtschaftsleistung betragen. Heuer und nächstes Jahr werde die US-Wirtschaft ihr Potenzial ähnlich stark verfehlen wie in der Rezession der Jahre 1981 und 1982. Die Arbeitslosigkeit werde zum Jahreswechsel 2009/10 mit 9,4 Prozent einen Höhepunkt erreichen und bis Ende 2011 mindestens sieben Prozent betragen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.03.2009)