Mehrere Zivilisten kommen durch ein Geschoß südlich von Donezk ums Leben. Die Separatisten weisen die Vorwürfe zurück.
Bei neuer Gewalt im Bürgerkriegsgebiet Ostukraine sind nach jüngsten Angaben mindestens zwölf Zivilisten in einem Bus von einem Geschoß getötet worden. Es gibt mehrere Verletzte. Die Gebietsverwaltung von Donezk machte am Dienstag die prorussischen Aufständischen für den Beschuss verantwortlich.
Der Bus sei an einem Kontrollposten der ukrainischen Armee südlich der Separatistenhochburg Donezk getroffen worden. Die Aufständischen wiesen die Vorwürfe zurück.
Aus der Ukraine wurden am Dienstag neue Kämpfe gemeldet. Das Militär warf den Aufständischen vor, in der Nacht 26 Mal seine Stellungen mit Raketen angegriffen zu haben. In Donezk sei der Kontrollturm des internationalen Flughafens schwer beschädigt worden, sagte ein Armeesprecher. Seit der Ausrufung eines Waffenstillstandes Anfang September seien mehr als 200 ukrainische Soldaten getötet worden, davon neun in diesem Jahr. Beide Seiten machen sich für die anhaltenden Kämpfe verantwortlich.
Nato weitet Manöver aus
Die Nato hat unterdessen als Reaktion auf die verstärkten russischen Manöver der vergangenen Wochen eine Ausweitung ihrer Militärübungen im Ostsee-Raum angekündigt. In einem ersten Schritt sollten diese zusammengelegt werden, um die Koordination der einzelnen Mitgliedstaaten zu verbessern, erklärte Nato-Oberkommandant Philip Breedlove am Dienstag.
Die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen sind wegen der Ukraine-Krise so gespannt wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Ein für Donnerstag geplantes Gipfeltreffen zur Suche nach Lösungsmöglichkeiten für die Krise ist wegen der anhaltenden Meinungsverschiedenheiten abgesagt worden. Präsident Wladimir Putin hatte im Dezember eine neue Militärdoktrin verkündet, die unter anderem eine Erweiterung der Nato als Risiko für Russland einstuft. Der Westen wirft der Regierung in Moskau vor, prorussische Separatisten im Osten der Ukraine zu unterstützen. Breedlove erklärte, dort habe es zwar einen Rückgang der Kämpfe gegeben. Allerdings unterstütze Russland ungebremst die Aufständischen mit Material und bilde sie auch weiter aus. Die Regierung in Moskau hat dies zurückgewiesen.
(APA/dpa)