Indonesischer Airbus dürfte wegen eines Strömungsabrisses abgestürzt sein. Der Flug QZ8501 war mit 162 Menschen an Bord abgestürzt.
Bangkok. Ermittler in Indonesien fanden heraus, dass jener Airbus der indonesischen Fluglinie Air Asia QZ8501, der Ende Dezember auf dem Weg von Surabaya nach Singapur ins Meer gestürzt war, kurz vor dem Unglück in einen halsbrecherischen Steilflug übergegangen war. Das Flugzeug sei rund 1800Meter pro Minute aufgestiegen, sagte Transportminister Ignasius Jonan am Mittwoch. Normal seien etwa 300 bis 600 Meter pro Minute für Zivilflugzeuge. Flug QZ8501 war mit 162 Menschen an Bord abgestürzt, das Wrack wurde in einer sehr flachen Meeresregion gefunden und wird derzeit geborgen.
„Bevor das Flugzeug vom Radar verschwand, war es plötzlich in einem extremen Tempo aufgestiegen.“ Anschließend sei die Strömung an den Tragflächen abgerissen. Der Pilot hatte am 28.Dezember etwa auf halber Strecke die Flugsicherung um Erlaubnis gebeten, wegen eines schweren Gewitters eine Kurskorrektur vorzunehmen und aufzusteigen. Steigt ein Flugzeug aber in zu steilem Winkel auf und wird dabei zu langsam, reißt der Auftrieb ab, es sackt ab und gerät ins Trudeln. Es ist dann meist sehr schwer, ein Flugzeug wieder unter Kontrolle zu bekommen, vor allem bei großen, naturgemäß eher trägen Flugzeugen. Der Pilot des abgestürzten Airbus war früher Kampfpilot.
Bisher wurden nur 53 Opfer aus dem Wrack geborgen, schlechtes Wetter und starke Strömungen erschweren die Arbeiten. Auch die Flugschreiber wurden gefunden.
In Kürze vorläufiger Bericht
Air Asia ist seither in die Kritik geraten. Offenbar starteten die Piloten, ohne den Wetterbericht abzuwarten. Auch zeigte sich, dass die Billiglinie keine Lizenz hat, die Route Surabaya-Singapur an einem Sonntag zu fliegen. Ein vorläufiger Bericht über die Absturzursache wird in einigen Tagen erwartet. (zas)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.01.2015)