OÖ: Ärzte wollen Urabstimmung

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Arztkittel mit Stethoskop (c) www.BilderBox.com (www.BilderBox.com)
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Wegen Kritik am Verhandlungsergebnis aus den eigenen Reihen hat die Ärztekammer Oberösterreich die Zustimmung zur verhandelten Einigung verschoben.

Linz. Die Einigung zwischen Spitalsärzten und Krankenhäusern in Oberösterreich über neue Arbeitszeit- und Gehaltsmodelle, die am Sonntag erzielt wurde, wackelt. Nach Kritik aus den eigenen Reihen hat die Ärztekammer Oberösterreich die Zustimmung jedenfalls vorerst verschoben.

An sich war für die Sitzung der Spitalsärztekurie am Donnerstagabend geplant gewesen, alles zu fixieren. Doch seit der Bekanntgabe des Verhandlungsergebnisses in einer Pressekonferenz Sonntagnachmittag hatte sich unter den Medizinern der Krankenhäuser Widerstand formiert, der in der Forderung nach einer Urabstimmung gipfelte. Man fühle sich „verraten und verkauft“.

Für Präsident Peter Niedermoser ist das ein Resultat eines „Kommunikationsdesasters“. Denn in der Pressekonferenz seien nur ungefähre Zahlen veröffentlicht worden. Mit diesen hätten die Ärzte jeder für sich zu rechnen begonnen. Aber es habe danach noch Detailgespräche gegeben, wie denn die Einigung in den einzelnen Häusern umgesetzt werden soll. Inzwischen könne man sie auch konkret darstellen und jeder Mediziner eruieren, wie viel Geld ihm die neue Regelung wirklich bringe.

Darüber sollen die Mitglieder der Kurie und auch alle anderen betroffenen Mediziner informiert werden. So lange werde die Entscheidung über eine Zustimmung verschoben. Auf die Frage, wie lang das dauern werde, meinte Niedermoser, er wolle dies nicht über das Knie brechen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.01.2015)

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