Wolkenschiff und Turmbaumwald

Singapur. Wo kann man sich in den tropischen Parks des schwülen Stadtstaats abkühlen? Im Flower Dome, einem Glashaus der futuristischen Gardens by the Bay.

Mit immer neuen Attraktionen fasziniert der reiche Stadtstaat seine Gäste, lässt seinen Wert als Wohn- und Arbeitsort fast täglich wachsen, macht sich für Investoren ständig attraktiver. Zwei der jüngsten Highlights der aufwendigen Selbstinszenierung sind das weltgrößte Aquarium Underwater World Singapore sowie der zwölf Hektar große Landschaftszoo River Safari, der die Lebensräume an den acht bekanntesten Flüssen der Erde zeigt. Einzigartig sind auch die Gardens by the Bay, der weitläufige botanische Park an der Marina-Bucht. Mit seinen kühn geformten Bauten fügt er sich perfekt in die futuristische Umgebung ein und vermittelt den Eindruck einer grünen Zukunftsstadt.
Dominiert werden die Gardens by the Bay von zwei riesigen, nachts beleuchteten Gewächshäusern. Ihre geschwungenen Glaskuppeln, von einer Gitterkonstruktion aus weißem Stahl gehalten, erinnern an die rundlichen Leiber von Dinosauriern oder an die Außenskelette urzeitlicher Meerestiere. Beinahe die Hälfte der investierten Milliardensumme für die Gartenstadt floss in den Bau der gläsernen Hallen, die zusammen eine Fläche von zwei Hektar überspannen. Besucher können sie in mehreren Etagen erkunden.

Supertrees als Schornsteine

Das Innere der Dinohalle, der Cloud Forest, wird von einem 35 Meter hohen, begehbaren Berg beherrscht. Im tropischen Dickicht, das auf ihm wuchert, lassen sich unzählige Orchideen, Kannenpflanzen und Farne entdecken. Am Eingang in das immergrüne Reich der feuchtwarmen Nebelwälder wird man von einem haushohen Wasserfall empfangen.
Während man sich in hiesigen Breiten an kalten Tagen gern in Gewächshäusern aufwärmt, dient der Flower Dome, das zweite Superglashaus an der Marina-Bucht, zum Erfrischen. Bei Außentemperaturen von meist über 30 Grad im Schatten empfindet man in Singapur einen auf 20 Grad gekühlten Raum als „ziemlich kalt“. Bäume, Sträucher und Blumen aus der nördlichen Hemisphäre gedeihen hier prächtig. Ältester Bewohner ist ein tausendjähriger Olivenbaum aus Italien. Eine andere botanische Rarität ist eine 500 Jahre alte Kamelie, die für über 30.000 Dollar in China gekauft wurde. Sie stammt ursprünglich aus Japan und gelangte schon vor Jahrhunderten in das benachbarte Kaiserreich.
Der schwergewichtigste Einwanderer ist ein gigantischer 34 Tonnen schwerer Affenbrotbaum aus Senegal. Insgesamt beherbergen die beiden Hallen 260.000 Pflanzen. Unter den Supertrees – den Kunstbäumen der Gardens by the Bay, die bis zu 50 Meter hoch sind – sind die Schornsteine der Kühlanlagen für die Gewächshäuser versteckt. Die von tropischen Hänge- und Kletterpflanzen bewachsenen Baumtürme lassen sich per Lift oder Treppe erklimmen. Untereinander teilweise mit luftigen Fußgängerbrücken verbunden, bietet der Hain der Superbäume atemberaubende Aussichten auf den Park und die Stadt. Neben dem 32 Hektar großen Bay East und dem Bay South Garden mit 54 Hektar kommt demnächst der Bay Central Garden hinzu.

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