Energie: Wien bleibt hell, Rom wird dunkel

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Weltweit werden am Samstag für eine Stunde die Lichter abgeschaltet, um ein Zeichen zu setzen – für Energiesparen und für den Klimaschutz. Wien ist nicht dabei. Begründung: Sicherheitsrisiko.

WIEN. Samstag ist ab 20.30 Uhr Dunkelheit angesagt: Weltweit wird das Licht abgedreht, um ein Zeichen zu setzen – für Energiesparen und für den Klimaschutz. Die Aktion, die zum dritten Mal in Szene geht, ist eine Initiative des World Wide Fund for Nature (WWF), der sich hunderte Organisationen angeschlossen haben, unter anderem die UNO.

Bisher haben etwa die Stadtverwaltungen von Rom, London, Paris, Peking, Moskau, Las Vegas und Brüssel zugesichert mitzumachen, in Österreich zum Beispiel jene von Salzburg, Eisenstadt, St.Pölten oder Innsbruck.

Wien ist nicht dabei. Begründung: Es sei ein Sicherheitsrisiko, die Beleuchtung abzudrehen, und außerdem habe man bereits viele Maßnahmen gesetzt, um Strom zu sparen – etwa beim Einsatz sparsamer Lampen oder der Vorverlegung der Nachtbeleuchtung auf 23 Uhr, was den Verbrauch um 2,3 Prozent verringert habe. Wien gibt für Strom 8,6 Millionen € aus.

Eisenstadt, Innsbruck sind dabei

Die meisten Städte, die mitmachen, verzichten darauf, Sehenswürdigkeiten auszuleuchten – etwa in Eisenstadt das Schloss Esterhazy oder die Kalvarienbergkirche. In Innsbruck wird das Goldene Dachl eine Stunde lang dunkel bleiben, in Salzburg die Straßenbeleuchtung eine Stunde später eingeschaltet. Die Aktion selbst findet beim Stromverbrauch kaum einen Niederschlag, allerdings bescheinigen Stromversorger, dass die Aktion das Bewusstsein schärft.

Seit 1970 hat sich der Stromverbrauch in Österreich beinahe verdreifacht, seit 2001 importiert Österreich mehr Strom, als es an das Ausland liefert. Der Verbrauch ist besonders stark in Ober- und Niederösterreich sowie in der Steiermark gestiegen. Haushalte beziehen heute viermal so viel Strom; besonders ins Gewicht fallen als Stromfresser auch Produktion und Dienstleistungsbereich. Bei Straßen- und Eisenbahnen ist der Elektrizitätskonsum gegenüber 1995 sogar gesunken (davor sind die einzelnen Sektoren nicht ausgewertet worden).

www.earthhour.org

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.03.2009)

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