Laut einem US-Bericht stammen mindestens 3400 der ausländischen Kämpfer aus dem Westen.
Immer mehr Ausländer schließen sich nach US-Angaben der Miliz Islamischer Staat (IS) oder anderen radikalen Gruppen in Syrien an. Der Leiter des nationalen Zentrums zur Terrorabwehr NCTC, Nick Rasmussen, nannte in einem Bericht für den US-Kongress die Zahl von 20.000 Kämpfern aus mehr als 90 Staaten, die in das Bürgerkriegsland gereist seien.
Dabei schließe sich die Mehrheit inzwischen dem IS an. Aus US-Geheimdienstkreisen verlautete, die Regierung sei Mitte Jänner noch von mehr als 19.000 ausländischen Kämpfern ausgegangen. Rasmussen sollte seinen Bericht am Mittwoch dem Ausschuss für Heimatschutz im Repräsentantenhaus vorlegen. Das Dokument wurde der Nachrichtenagentur Reuters im Voraus zur Verfügung gestellt.
Darin heißt es, mindestens 3400 der ausländischen Kämpfer stammten aus dem Westen, mehr als 150 von ihnen aus den USA. In den Geheimdienstkreisen wurde allerdings darauf hingewiesen, dass der Zustrom unregelmäßig sei. Die höhere Zahl bedeute deswegen nicht, dass jede Woche Hunderte neue Kämpfer in Syrien ankämen. Der IS hat auch große Teile des Irak unter seine Kontrolle gebracht und ein grenzübergreifendes Kalifat ausgerufen.
13 Möchtegern-Jihadisten gefasst
Erst gestern fassten türkische Sicherheitskräfte 13 Ausländer und einen türkischen Staatsbürger gefasst, die sich in Syrien der IS anschließen wollten. Die Verdächtigen seien in der Provinz Gaziantep in der Nähe eines Dorfes an der syrischen Grenze festgenommen worden, teilte der Generalstab der türkischen Armee am Mittwoch auf seiner Internetseite mit.
Die Ausländer sollen nun ausgewiesen werden. Zur Nationalität der Festgenommenen machte die Armee keine Angaben. Viele der geschätzten 20.000 ausländischen Kämpfer in den Reihen des IS sind über die 900 Kilometer lange Grenze zwischen der Türkei und Syrien zu den Jihadisten gelangt. Westliche Staaten und die Türkei werfen sich gegenseitig vor, nicht genug gegen die Reisen der "Terror-Touristen" zu unternehmen. Nach türkischen Regierungsangaben sind bisher rund 1500 potenzielle ausländische IS-Kämpfer festgenommen worden.