Bei den Tarifverhandlungen gibt es einen Durchbruch. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft plant vorerst keine Streiks mehr.
Frankfurt. Nach einem Durchbruch in den Tarifverhandlungen mit der Lufthansa plant die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo vorerst keine Streiks mehr. Die Tarifparteien hätten sich auf einen Lösungsmechanismus für die weiteren Gespräche verständigt, der Streiks in den nächsten Monaten ausschließe, teilte Ufo am Freitag mit.
Anfang Februar hatte die Gewerkschaft noch den Druck erhöht: In einer Urabstimmung sprachen sich gut 90 Prozent der Mitglieder prinzipiell für Streiks aus. Ufo vertritt bei der Lufthansa 18.000 Flugbegleiter. Die Gewerkschaft verhandelt seit April 2014 mit der Lufthansa über eine ganze Reihe von Themen unter dem Stichwort „Agenda Kabine“. Neben der Forderung von acht Prozent mehr Lohn für die kommenden zwei Jahre ist vor allem die Übergangsversorgung umstritten.
Es geht auch um neue Arbeitszeitmodelle oder Wechselmöglichkeiten für Flugbegleiter von der Lufthansa-Billigtochter Germanwings zur Mutter-Airline selbst.
Die Flugbegleiter wehren sich wie die Piloten gegen den Sparkurs der größten deutschen Airline, sie sind aber im Vergleich zu den Cockpit-Crews viel kompromissbereiter. So gab Ufo dem neuen Langstreckenkonzept für touristische Ziele den Segen. (Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.02.2015)