Der 1,5 Milliarden Euro große Fördertopf für die deutsche Verschrottungs-Prämie ist rechnerisch leer. Die 600.000 möglichen Anträge für den 2.500 Euro-Zuschuss sind bereits eingebracht.
Aufgrund einer neuen Flut von Anträgen ist der Fördertopf von 1,5 Milliarden Euro für die Verschrottungsprämie in Deutschland nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung inzwischen rechnerisch leer. Das berichtet das Blatt am Mittwoch unter Berufung auf Angaben des zuständigen Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Sprecher Holger Beutel sagte dem Blatt, dass seit der Umstellung auf zwingende Onlinereservierung der Prämie am Montag weitere 150.000 Anträge das Amt erreicht hätten. Damit liegt die Gesamtzahl nunmehr bei rund 600.000. Bereits Mitte März war die Hälfte der möglichen Anträge eingebracht.
Die deutsche Regierung arbeitet derzeit daran, den Fördertopf aufzustocken.
Boom im Autohandel
Die deutsche Abwrackprämie hat demnach ihr Ziel voll erreicht. Der Autohandel erwartet im ersten Quartal auch ein zweistelliges Zulassungsplus. Die größten Profiteure sind jene Autokonzerne, die Modelle für die breite Masse anbieten. So hat etwa Opel durch die Prämie so viele Aufträge wie seit fünf Jahren nicht mehr. Die Luxushersteller wie BMW oder Mercedes hingegen haben wenig davon, weshalb sie auch heftige Kritik am Fördertopf üben. Auch der deutsche Einzelhandel hätte lieber eine allgemeine Steuersenkung statt gezielter Subventionen für eine Branche.
Datenautobahn verstopft
Wie "Bild" weiter berichtet, sind die technischen Schwierigkeiten bei der Übermittlung von Onlineanträgen an die BAFA noch immer nicht überwunden. "Es gibt immer noch Probleme, weil die Bandbreite im Netz nicht ausreicht", sagte Beutel. "Es gibt Stau auf der Datenautobahn, obwohl wir eine riesige Ausfahrt haben." Die Internet-Anbieter hätten wegen des hohen Datenaufkommens zeitweise einen "Cyberangriff" befürchtet und einfach die Verbindungen gesperrt.
(Ag./ebl)