Jeder berechtigte deutsche Autokäufer soll 2009 die 2.500 Euro Abwrackprämie erhalten. Denn bis heute liegen 894.000 Anträge vor - der ursprüngliche Fördertopf reicht aber nur für 600.000 Prämien.
Der Fördertopf für die Abwrackprämie in Deutschland wird wieder aufgefüllt. "Jeder Antrag wird bearbeitet und es gilt die Zusage, dass im Jahr 2009 die Umweltprämie bezahlt wird", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin. Die zuständigen Minister hätten sich am Mittwoch darauf verständigt, "dass die dafür notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden, dass entsprechend mehr Haushaltsmittel bereitgestellt werden." Niemand müsse Angst davor haben, dass Anträge nicht mehr bearbeitet werden, sagte Steg.
Deutlich zu viele Anträge
Zuvor hatte das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mitgeteilt, dass bis Mittwochmittag insgesamt rund 894.000 Förderanträge eingegangen seien und die damit bisher geltende Obergrenze von rund 600.000 Prämien in Höhe von jeweils 2.500 Euro weit überschritten sei.
Steg riet potenziellen Neuwagenkäufern, Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen. "Wer die Voraussetzungen erfüllt, wer einen Altwagen abgeben will, verschrotten lassen will, und ein Neufahrzeug bestellen will, der sollte das ernsthaft überlegen und auch entsprechende Anträge stellen."
Noch viele Anträge offen
Die Umweltprämie habe sich "zu einem absoluten Renner entwickelt", sagte Steg. Bis Ende der vergangenen Woche habe es 440.000 Anträge gegeben, nach der Einführung des Online-Verfahrens innerhalb von drei Tagen nochmals etwas mehr als 400.000 Anträge.
"Es sind aber noch nicht alles entschiedene und beschiedene Anträge", betonte Steg. Diese müssten zunächst gesichtet werden. "Wir müssen unterstellen, dass nicht alle Anträge, die jetzt online gestellt werden, auch formal die Voraussetzungen erfüllen."
Boom im Autohandel
Die deutsche Abwrackprämie hat demnach ihr Ziel voll erreicht. Der Autohandel erwartet im ersten Quartal auch ein zweistelliges Zulassungsplus. Die größten Profiteure sind jene Autokonzerne, die Modelle für die breite Masse anbieten. So hat etwa Opel durch die Prämie so viele Aufträge wie seit fünf Jahren nicht mehr. Die Luxushersteller wie BMW oder Mercedes hingegen haben wenig davon, weshalb sie auch heftige Kritik am Fördertopf üben. Auch der deutsche Einzelhandel hätte lieber eine allgemeine Steuersenkung statt gezielter Subventionen für eine Branche.
(Ag./Red.)