Salzburg verliert das Sechzehntelfinal-Hinspiel in Villarreal mit 1:2, darf aber vom Aufstieg träumen. Die Spanier scheinen eine hohe, aber nicht unüberwindbare Hürde zu sein.
Nach einer beinahe makellosen Gruppenphase mit fünf Siegen und einem Remis hat Salzburg im Sechzehntelfinale die erste Niederlage in der laufenden Europa-League-Saison hinnehmen müssen. Österreichs Meister verlor das Hinspiel beim spanischen Tabellensechsten FC Villarreal mit 1:2, darf aber im Rückspiel kommenden Donnerstag (19 Uhr, live in ORF 1, Sky) dennoch mit dem Aufstieg spekulieren.
Salzburg (21 Tore) begann das Duell der zwei offensivstärksten Mannschaften der Europa League in Villarreal (15 Tore) engagiert, wenngleich die ersten nennenswerten Aktionen den Spaniern zuzuschreiben waren. Zunächst störte Martin Hinteregger den argentinischen Stürmer Vietto entscheidend (4.), wenig später entschärfte Peter Gulacsi einen Distanzschuss von Trigueros (9.). Doch danach nahm das Spiel der Gäste Konturen an. Marco Djuricin, erst im Winter als Ersatz für Alan aus Graz gekommen, hatte die Führung zwei Mal (29./32.) auf dem Fuß, scheiterte aber sogar aus eineinhalb Metern.
Just als die Salzburger immer mehr Kontrolle über das Geschehen im mit 15.000 Zuschauern nur knapp zur Hälfte gefüllten Stadion El Madrigal erlangten, kam Villarreal unerwartet zur Führung. Den Schuss von Vietto konnte Gulacsi noch klären, gegen den kurz darauf folgenden von Uche war der ungarische Schlussmann machtlos (32.). Der Schock währte allerdings nicht lange, denn die zweite Halbzeit begann für die Mannschaft von Trainer Adi Hütter wunschgemäß. Djuricin fädelte im Zweikampf mit Innenverteidiger Ruiz geschickt ein, der schottische Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Sekunden später traf ein Spanier in seinem Heimatland, aber nicht für, sondern gegen die Iberer: Jonatan Soriano verwandelte ohne Probleme (48.). Es war der erste Gegentreffer für Villarreal im heimischen Stadion seit dem 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach Ende November.
Die Gastgeber reagierten, starteten innerhalb weniger Minuten mehrere Angriffe. Gulacsi erwies sich dabei als großer Rückhalt, er rettete gleich zweimal gegen Uche (53./56.), beim platzierten Volleyschuss des agilen Tscheryschew war aber selbst er machtlos (54.).
Europa League Sechzehntelfinale
Hinspiele (Auswahl): Sevilla - Gladbach (Stranzl 1:0, Liverpool - Besiktas (Kavlak) 1:0, Guingamp - Dinamo Kiew (Dragovic) 2:1. Wolfsburg - Sporting 2:0, Celtic - Inter Mailand 3:3. Tottenham - Fiorentina 1:1.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.02.2015)
