Zünsler, Motten und Mollusken

Schädling bei der Arbeit: das Lilienhähnchen.
Schädling bei der Arbeit: das Lilienhähnchen.(c) Ute Woltron
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Manche Gartenmitbewohner darf man Schädlinge nennen und entsprechend bekämpfen.

Die britische Royal Horticultural Society bringt alljährlich einen Überblick über jene Gartenmitbewohner heraus, die sich in der letzten Saison als die schädlichsten erwiesen haben. So erschien unlängst die aktuelle Liste, und wieder steht an erster Stelle der zehn unbeliebtesten Gartengäste die Schnecke. Mollusken sind auch in Großbritannien die Plage Nummer eins.

Wer den Anfängen wehren will – und jeder Gärtner tut gut daran – streut bereits im März Schneckenkorn mit dem ungiftigen Wirkstoff Eisen-III-Phosphat. Die Schnecken finden zu diesem Zeitpunkt noch kein großes Nahrungsangebot vor, weshalb ihnen das gute Korn nur gelegen kommt. Später im Jahr ziehen sie bedauerlicherweise frisches saftiges Grün vor.

Auf Platz zwei der Schädlingsliste folgt der Rüsselkäfer, den wir auch hierzulande kennen. Weitere Plagegeister sind: die Wollschildlaus, die es seit den 1950er-Jahren auch bei uns gibt, das Lilienhähnchen, das in Massen auftretend ganze Lilien- und Lauchplantagen vernichten kann, Blattläuse aller Art sowie Wühlmäuse.

Mit dabei sind aber auch in unseren Breiten weitgehend unbekannte Schädlinge wie etwa der schillernd rot-grün gestreifte Rosmarinkäfer und – als Neueinsteiger – die Allium Miniermotte, deren Larven Zwiebel- und Lauchpflanzen befallen.


Eindringling aus China. Zum großen Schmerz aller britischen Gärtner hat schließlich auch der Buchsbaumzünsler die Insel erreicht. Noch ist er nicht in die Top Ten der Schädlinge aufgenommen, doch das ist nur eine Frage der Zeit. Da der aus China eingeschleppte Buchsvernichter mit biologischen Mitteln nur im Kleinräupchenstadium wirklich wirksam zu bekämpfen ist, empfiehlt es sich, schon ab März nach etwaigem Befall Ausschau zu halten, denn da beginnen die ersten Raupen rasant mit ihrem Festmahl.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.02.2015)

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