Der Steiermark droht eine Masernwelle

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Eine Pflegerin steckte sich in Graz bei einem Kind an. Experten fürchten nun eine Lawine.

Wien. „Wir rechnen fix mit weiteren Fällen“, sagt Ursula Schreiber von der Landessanitätsdirektion Steiermark. Denn die Lawine sei jetzt losgetreten. Die Rede ist von einer drohenden Ausbreitung der Masern in der Steiermark. Eine nicht geimpfte Schwesternschülerin steckte sich in Graz bei einem Kind an, ebenso ein Zivildiener, wie am Dienstag bekannt wurde. Die Praktikantin soll danach mit mehr als 150 Menschen Kontakt gehabt haben, von denen wiederum Dutzende nicht geimpft sein sollen.

„Eine gemeinsame Busfahrt reicht, um sich ohne Schutz mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit anzustecken“, sagt Schreiber. Sie kann nicht genau sagen, mit wie vielen Menschen und vor allem nicht geimpften Personen die Schülerin und der Zivildiener in Kontakt waren.

Sie warnt, dass nun eine Masernwelle ausbrechen könnte, denn die Durchimpfungsrate liege in der Steiermark und Österreich bei unter 80 Prozent: „Das ist zu wenig für eine Herdenimmunität.“ Sie empfiehlt allen, die nicht geimpft sind, dies nun nachzuholen. Die Masern zählen zu den hochansteckenden Krankheiten. Wer nicht geimpft ist, kann sich bei einem Erkrankten schon eine Woche vor und etwa vier Tage nach dem Ausschlag anstecken. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.03.2015)

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