Bawag muss für Bilanz Rücklagen auflösen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Bank war am Freitag zu einer Pflicht-Veröffentlichung veranlasst. Wie hoch die Verluste sind, wollte eine Sprecherin nicht sagen.

Wien (APA). Die Bawag P.S.K. ist nicht nur auf Konzernebene in den roten Zahlen, sondern auch im Einzelabschluss. Deshalb war die hauptsächlich dem US-Fonds Cerberus gehörende Bank am Karfreitag zu einer Pflichtveröffentlichung veranlasst.

Die Bawag P.S.K. werde im Jahresabschluss 2008 nach UGB voraussichtlich „ein negatives Ergebnis vor Rücklagenbewegung ausweisen“, hieß es in der Mitteilung. Die Kuponzahlungen von ausstehenden Ergänzungskapitalanleihen der Bawag P.S.K. würden aktuell von der Bawag Holding GmbH geleistet, so die Bank.

Keine Angaben über Verluste

Wie hoch die Verluste sind, wollte eine Sprecherin nicht sagen. Es sei aber geplant, im Einzelabschluss so weit Rücklagen aufzulösen, dass ausgeglichen bilanziert werden könne. Am 22. April will die Bank ihre Ergebnisse bekannt geben.

Der US-Fonds Cerberus ist über mehrere Zwischenholdings an der Wiener Bawag beteiligt, auch die Mini-Pakete von Post und Generali sind in den Holdingsstrukturen verpackt.

Die Bawag Holding ist eine Eigentümerholding, der allergrößte Teil der Bankaktien ist in dieser Bawag Holding mit Sitz in Wien geparkt, die wiederum einer in den Niederlanden ansässigen Holding („Promontoria Sacher Holding BV“) mit Sitz in Baarn gehört.

Die Bawag ist die fünftgrößte Bank in Österreich. Sie hat bisher kein Partizipationskapital des Staates in Anspruch genommen. Es habe in der Vergangenheit nur „informelle Kontakte“ gegeben, erklärte das Finanzressort.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.04.2009)

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