Die französische Armee hat ein vor der Küste Somalias entführtes Segelschiff befreit. Bei der Befreiungsaktion wurde eine der fünf Geiseln getötet. Auch zwei Piraten starben.
Vor der gewaltsamen Befreiung des entführten Segelschiffs "Tanit" durch französische Spezialkräfte boten Unterhändler den Piraten Lösegeld für eine friedliche Lösung angeboten. Dies hätten die Piraten aber zurückgewiesen, sagte am Freitagabend Verteidigungsminister Hervé Morin in Paris. Das Segelboot sei in Richtung Küste getrieben. Daher sei ein Militäreinsatz zur Befreiung der Geiseln beschlossen worden.
Zugleich teilte Morin mit, dass es sich bei dem Todesopfer der Befreiungsaktion um den Vater des einzigen Kindes an Bord der "Tanit" handelte. Dieser sei bei dem Schusswechsel zwischen französischen Spezialkräften und den Piraten getroffen worden. Die vier anderen Geiseln seien wohlauf. Auch zwei Piraten wurden getötet.
Das Segelboot "Tanit" war am vergangenen Samstag von Piraten gekapert worden. An Bord waren zwei Paare und der dreijährige Sohn eines der Paare. Die Gruppe war seit Juli vergangenen Jahres auf dem 12,5 Meter langen Boot unterwegs und wollte nach Sansibar vor der Küste von Tansania segeln. Laut Elysee-Palast waren die Überlebenden unversehrt.
Norwegischer Frachter wieder frei
Indes ist auch ein vor Somalia entführter norwegischer Frachter wieder frei. Die Piraten hätten die "Bow Asir" am Freitag freigegeben, teilte die Reederei Salhus Shipping am Abend in Oslo mit. Die 27-köpfige Besatzung sei wohlauf. Das Schiff befinde sich aber immer noch in gefährlichen Gewässern, warnte die Reederei.
Die unter der Flagge der Bahamas fahrende "Bow Asir" war am 26. März östlich der südsomalischen Hafenstadt Kismayo von Piraten entführt worden. An Bord sind 20.000 Tonnen chemische Produkte.
(Ag.)