Das Opfer der gewaltsamen Befreiung des vor Somalia entführten französischen Segelbootes "Tanit" ist vielleicht durch französische Schüsse gestorben.
Nach der gewaltsamen Befreiung des vor Somalia entführten französischen Segelbootes "Tanit" hat der französische Verteidigungsminister Herve Morin nicht ausgeschlossen, dass die dabei getötete Geisel durch Schüsse französischer Sicherheitskräfte starb. Angesichts des Schusswechsels zwischen Piraten und Spezialkräften der französischen Armee am Freitag könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Tod des Mannes durch Schüsse der französischen Seite herbeigeführt worden sei, erklärte Morin am Samstag dem Radiosender Europe 1. Eine Untersuchung des Vorfalls sowie eine Autopsie des Opfers solle Klarheit verschaffen.
Bei dem Todesopfer der Militäraktion handelte es sich um den Besitzer der "Tanit" und den Vater des einzigen Kindes an Bord des Segelbootes. Die vier anderen Geiseln überstanden den Einsatz körperlich unversehrt. Bei der Befreiungsaktion wurden auch zwei Piraten getötet, drei weitere festgenommen.
Die französischen Behörden hatten am Donnerstag zunächst Verhandlungen mit den Piraten aufgenommen. Dabei wurde laut Morin auch Lösegeld geboten. Die Seeräuber hätten aber alle Angebote zurückgewiesen und ihre Drohungen verstärkt. Morin verteidigte den Militäreinsatz nun als "bestmögliche Entscheidung". "Von Natur aus gibt es kein Null-Risiko", fügte er hinzu.
(Ag.)