US-Republikaner starten "Stop Hillary"-Kampagne

Hillary Clinton
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Am 8. November 2016 wählen die USA einen neuen Präsidenten. Der Wahlkampf hat bereits begonnen: Die Republikaner mobilisieren gegen eine Kandidatur der Ex-First-Lady.

Nur wenige Stunden, nachdem Hillary Clinton am Sonntag in einem Video auf ihrer Internetseite ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im November 2016 angekündigt hatte, starteten die Republikaner ihre "Stop Hillary-Kampagne".

Die Partei sucht auf ihrer Webseite GOP 100.000 Parteigänger, die sich im anstehenden Präsidentschaftswahlkampf gegen Hillary Clinton stemmen und einen republikanischen Herausforderer unterstützen. Einen "Stop Hillary"-Aufkleber fürs Auto in Form eines Stoppschildes gibt es bereits.

Clinton ist bereits voll im Wahlkampfmodus: Auf ihrem Video kündigte die 67-Jährige an, sich gegen die soziale Ungleichheit in den USA einsetzen zu wollen. "Normale Amerikaner brauchen eine Vorkämpferin. Ich möchte diese Vorkämpferin sein", sagte sie.

"Ich mache mich auf den Weg, um Ihre Stimmen zu gewinnen", fügte Clinton hinzu. Ihr ranghoher Berater John Podesta teilte in einer E-Mail an Unterstützer mit, dass die Präsidentschaftsbewerberin umgehend zu Gesprächen mit Wählern nach Iowa reisen werde. In dem Bundesstaat findet Anfang 2016 die erste Vorwahl statt.

Vor acht Jahren hatte die Ehefrau von Ex-Präsident Bill Clinton im parteiinternen Vorwahlkampf gegen Obama verloren, der nun nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten darf. Diesmal gilt sie als große Favoritin im Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur und könnte als erste Frau an die Spitze der Vereinigten Staaten rücken.

Ihre Bewerbung ist keine Überraschung: Die frühere Außenministerin und First Lady führte schon seit einiger Zeit eine Art Schattenwahlkampf und trat regelmäßig bei Veranstaltungen auf. Vergangenen Sommer veröffentlichte sie eine Autobiografie, die viele Beobachter als Bewerbungsschreiben für das Präsidentenamt deuteten.

Die 67-Jährige wurde von einflussreichen Vertretern ihrer Partei mit reichlich Vorschusslorbeeren bedacht. "Sie war 2008 eine großartige Kandidatin", sagte Obama über seine einstige Rivalin. Dass Clinton ihn nach ihrer Niederlage dann im Wahlkampf gegen die Republikaner unterstützt habe, sei für ihn "sehr wichtig" gewesen. Clinton sei "eine herausragende Außenministerin" gewesen und würde eine "ausgezeichnete Präsidentin" abgeben, sagte der Präsident am Rande des Amerika-Gipfels in Panama.

Ernsthafter Partei-Gegner nicht in Sicht

US-Außenminister John Kerry hob die "hervorragende Arbeit" seiner Vorgängerin hervor. Als Chefdiplomatin habe Clinton die unter Ex-Präsident George W. Bush lädierten Beziehungen zu Verbündeten wieder aufgebaut, sagte Kerry dem TV-Sender ABC.

In Umfragen liegt Clinton laut der Internetseite realclearpolitics.com mit knapp 60 Prozent weit vor der innerparteilichen Konkurrenz, ein ernsthafter Gegner ist derzeit nicht in Sicht. Die demokratische Senatorin Elizabeth Warren und Vizepräsident Joe Biden rangieren in der Wählergunst bei je rund zwölf Prozent - bei beiden ist aber völlig unklar, ob sie überhaupt antreten.

Ted Cruz und Rand Paul bewerben sich

Im Feld der Republikaner haben bislang der christlich-konservative Senator Ted Cruz und der libertär-konservative Senator Rand Paul ihre Präsidentschaftsbewerbung erklärt. Schon am Montag könnte der Senator Marco Rubio aus Florida dazustoßen. Sehr wahrscheinlich tritt auch Jeb Bush an, der Ex-Gouverneur von Florida, Bruder des früheren Präsidenten George W. Bush und Sohn von Ex-Präsident George Bush. Obamas Nachfolger wird am 8. November 2016 gewählt.

(APA/AFP/Reuters)

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