Easy Cooking, Silent ­Cooking: Aufgekocht wird draußen

(c) Design: Jon Prix
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Ein neuer Gartentrend - Frischluft für die Köche: Gebrutzelt, geschmort, gekocht wird immer öfter im Freien. Mobile Küchen ermöglichen auch, dass nicht nur Grillgut auf den Tisch kommt.

Seit Kochen chic geworden ist, kennen wir viele verschiedene Arten, Gerichte zuzubereiten. Zumeist passiert dies in einer toll ausgestatteten Küche – wenn die Temperaturen aber steigen, zieht es uns nach draußen. Auch zum Schmoren, Brutzeln, Garen. Passendes Schlagwort dazu: Unplugged Cooking, ganz ohne Steckdosen. Nicht nur Planschbecken, Liegestühle und Sonnenschirm werden aus dem Keller geholt, sondern immer öfter auch Gartenküchen. Denn ein schnöder Kugelgrill genügt nicht mehr, Designer und Möbelhersteller stürzen sich regelrecht auf die Entwicklung neuer Produkte, die Hobbyköche auch im Outdoor­bereich zufriedenstellen sollen. Abwasch und Gasgrill gehören bei den ausgefeilteren Stücken unter ihnen zur Selbstverständlichkeit. Wer Wert auf Vollständigkeit legt, kann sich eine Gartenküche samt Kühlschrank, Induktions-Wok, Elektrogrill oder Teppanyaki-Platte ins Grüne stellen.
So aufwendig die Küchen auch ausgerüstet sein mögen – beim Handling im Garten geben sie sich recht unkompliziert. Schließlich sollen sie mobil und flexibel sein. Bei der Standortwahl für kulinarische Grünraumsessions sollte allerdings darauf geachtet werden, dass die Plätze nicht allzu sehr dem Wind ausgesetzt sind – aber trotzdem gut durchlüftet. Und ein wenig Schatten auf der Mütze des Kochs kann in der Hitze des Gefechts auch nicht schaden.
An den Schlauch
Der Rest ist Improvisationssache: Den nötigen Anschluss für das Wasser erhält man über das bewährte Schlauchsystem, das ohnehin in fast jedem Garten zu finden ist. Für Gasherde wird eine Kartusche mitgeführt. Wer auf Kühlschrank, Wok und Teppanyaki nicht verzichten will, setzt einfach seine Outdoorküche mit einem Verlängerungs­kabel unter Strom.
Die Palette der Küchenangebote reicht von ganz abgespeckt bis hin zu sehr ausgefeilt. In Norwegen etwa, wo das Kochen unter freiem Himmel eine lange Tradition hat, gibt man sich unabhängig. Architekt Jon Prix hat daher – nicht nur für seine Landsleute – ein Objekt entworfen, das auf der Terrasse, im Garten, aber auch auf einem Bootsteg, weit entfernt von Steckdosen, aufgestellt werden kann.
Wasser aus dem Sack
Sein Gerät (siehe Bild oben) aus Glasfasergewebe heißt „unplugged-cooking.com“. Gekocht wird mit Gas aus der Kartusche, ist kein Schlauchanschluss in der Nähe, wird ein Wassersack installiert.
Heimische Hersteller hingegen setzen oft auf die Kombination von Edelstahl und Holz. Der steirische Tischlerbetrieb Schaden Lebensräume etwa fertigt seine Gartenküchen – erhältlich in drei Modulen – aus massivem Akazienholz, Stahl oder Corian. Praktisches ­Accessoire: der Transportbügelgriff, dank dem die Küche unkompliziert in eine andere Ecke des Gartens gebracht werden kann.
Hochwertige Materialien kommen auch beim Gartenmöbelhersteller Viteo zum Einsatz (siehe Bild unten). Esche oder Teakholz sowie Edelstahl werden bei den Küchen, die Wolfgang Pichler designt hat, verwendet.
Regenmantel für die Küche
Aber auch, wenn die ­mobilen Stücke den einen oder ­anderen ­Regenguss gut aushalten: Für Schlechtwetterfronten sollte man sich passende Abdeckungen von den Herstellern besorgen. Dann kann man die Gartenküchen unbesorgt im Freien lassen. Zumindest bis zum nächsten Winter.

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