Der Titelverteidiger setzte sich dank eines Last-Minute-Tores gegen Atletico mit 1:0 durch. Juventus ermauerte sich gegen Monaco den Aufstieg.
Sieben Stadtderbys zwischen Real und Atletico Madrid hat es in dieser Saison bereits gegeben, nicht ein einziges davon konnten die „Königlichen“ gewinnen. Im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League aber war ein Sieg für Real unumgänglich, sollte nach dem 0:0 im Hinspiel nicht das Elfmeterschießen über den Aufstieg und die Fortsetzung des Traums von der historischen Titelverteidigung entscheiden.
Zunächst aber war die Geduld der rund 80.000 Fans im Santiago-Bernabeu-Stadion gefragt, denn wie schon vor einer Woche entwickelte sich eine kampfbetonte Partie, die nur wenig spielerische Höhepunkte bot. Atletico stand erwartet defensiv, Real fand dagegen trotz fast 70 Prozent Ballbesitz kein Mittel, auch weil vom „BBC“-Traumsturm nach den Ausfällen von Benzema und Bale nur Ronaldo übrig geblieben war. Beide Mannschaften zeigten sich zudem wenig zimperlich in den Zweikämpfen, was den Spielfluss empfindlich störte. Torchancen konnten folglich nur aus groben Fehlern resultieren, kurz vor der Pause leistete sich Atletico einen solchen: Tiago vertändelte den Ball und James bediente Ronaldo, der jedoch völlig frei stehend an Torhüter Oblak scheiterte (44.).
Atletico schwächt sich selbst
Am Bild auf dem Rasen änderte sich auch nach Wiederanpfiff nichts. Real war sichtlich bemüht, doch es fehlte die Idee, um die sicher stehende Defensive der „Rojiblancos“ in Bedrängnis zu bringen. Das Resultat: Statisches Ballgeschiebe und erste Pfiffe von den Rängen nach rund 70 Minuten. Dann schwächte sich Atletico durch eine Dummheit von Turan selbst: Weit in der gegnerischen Hälfte traf der Türke Ramos mit dem gestreckten Bein und sah dafür Gelb-Rot (76.). In Überzahl startete Real den Sturmlauf und wurde spät, aber doch belohnt. Ronaldo spielte nach schöner Kombination ideal für Chicharito quer und der Mexikaner schob trocken zum 1:0 ein (88.). Wie schon im Vorjahresfinale ging somit Real als Sieger aus dem Stadtvergleich hervor und steht im Halbfinale.
Im Parallelspiel setzte Juventus Turin mit dem 1:0-Vorteil aus dem Hinspiel gegen AS Monaco auf klassisch italienische Tugenden. Der Tabellenführer der Serie A verteidigte mit bis zu zehn Mann rund um den eigenen Strafraum und brachte gegen die spielerisch klar besseren Monegassen das torlose Remis über die Zeit. Damit ist Juventus zum ersten Mal seit 2003 unter den letzten vier.
(swi)