Einzige Ausnahme: Vor dem unmittelbaren Ertrinken dürfen die Menschen gerettet werden, wie das indonesische Militär nun Fischer anwies. Die Philippinen haben indes ihre Hilfe in der Flüchtlingskrise angeboten.
Das indonesische Militär hat Fischer angewiesen, Bootsflüchtlingen keine Hilfe zu leisten - trotz des Elends auf den teils seit Wochen im Meer dümpelnden überfüllten Schiffen. Die Fischer sollten allenfalls einschreiten, wenn jemand ertrinke, sagte ein Sprecher am Dienstag.
"Nach unseren Informationen werfen die Flüchtlinge absichtlich Leute über Bord, damit die Fischer sie retten", sagte Fuad Basya. "Wir haben Fischer angewiesen, keine Leute an Bord zu nehmen, es sei denn, sie ertrinken."
Im Meer zwischen Bangladesch, Myanmar, Thailand, Malaysia und Indonesien treiben nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten tausende Flüchtlinge. Es handelt sich vor allem um in Myanmar verfolgte muslimische Rohingya. Schlepper, die sie illegal nach Malaysia bringen wollten, haben die Leute im Stich gelassen, nachdem die Nachbarländer Küstenpatrouillen verschärft haben. Vor Indonesien seien Kriegsschiffe im Einsatz, um die Flüchtlinge abzuwehren, sagte Fuad.
Mehr als 1500 Menschen sind vergangene Woche teils stark geschwächt in Indonesien und Malaysia an Land gekommen. Seitdem halten Küstenwachen die Boote auf Abstand. Die Zustände an Bord werden als unmenschlich beschrieben. Die Boote seien überfüllt, es gebe kaum Essen und Wasser.
Philippinen boten Hilfe an
Die Philippinen haben Hilfe für die Bootsflüchtlinge auf dem Meer vor Malaysia und Indonesien angeboten. "Wir tun, was nötig ist", sagte Präsidentensprecher Herminio Coloma am Dienstag. "Wir haben Verpflichtungen, Asylsuchenden zu helfen", erklärte ein Sprecher des Außenministeriums.
Welche Hilfe die Philippinen ins Auge fassen, sagten die Sprecher nicht. Das Land hat in den 1970er Jahren tausende Bootsflüchtlinge aufgenommen, die vor den Kommunisten aus Südvietnam geflüchtet waren. Im Zweiten Weltkrieg nahmen die mehrheitlich katholischen Philippinen 1.500 jüdische Flüchtlinge auf. Gut zehn Prozent der 100 Millionen Philippiner sind Muslime; einige Provinzen haben überwiegend muslimische Bevölkerung.
(APA/dpa)